In Memoriam: Franz Clouth (1838 - 1910) und Nachfolger Max Clouth
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Wilhelm Clouth Franz Clouth Firmen Clouth Werk Land & See Luftfahrt Ballons Produkte Kautschuk English Alt-Katholisch Nachkommen Genealogie Shows Perspektiven Rheinbreitbach

 

Lenkbares Luftschiff Clouth

 Clouth Firmen Logo

Tiefsee-Kabel

Altreifen

 

Erste Militärballons

Bakelite Radio

Cöln Anfang 20 Jhdt.

Franz Julius Hubert Clouth

1862

Bronze Büste Franz Clouth

Franz Clouth 1905

Clouth Book 1st Edition

Tauchhelm Clouth

Altwappen Clouth

Clouth-Wappen 1923

Max Josef Wilhelm Clouth

Preisbild Ballonwettbewerb

Eugen Clouth

"Anni" Heine Clouth

Anni & Peter

Peter Rochus Clouth

Margot Clouth, geb. Krämer

Jürgen Clouth 12

Vettern Peter (l) & John (r)

Rechtsanwalt J.P. Clouth

Ehefrau Audrey Clouth

15.1.1950-22.11.2017

Bryan, Oliver, Phillip

Jürgen Peter Clouth

Max Clouth

Ballon Sirius  Alpenquerung

Bakelite  Verteilerfinger

Franz Clouth

Eugen Clouth

Clouth Werk

Clouth Werbung 

Clouth Notgeld

Clouth Werk

Alt-Autoreifen

Altfahrzeug

Daimler

Förderbandkran

Clouth VIII Ballon

Wilhelm Clouth

Katharina Clouth

Caouchoc Golf Ball

Skizze Clouth Denkmal

Altkatholische Kirche Köln

Kabelaufroller

Clouth IX

Flugticket Clouth IX

Ballon Clouth IX über Alpen

Post-Karte Franz Clouth

Clouth Buch 2.Ausgabe

Franz Clouth

Ballonkorb

Butzweilerhof Köln

Caouchoc Baum

Caouchoc Trocknung

Kautschuk-Kopier System

Wasser-Regulator Clouth

Land & See Altes Logo

Land & See NEULogo

Franz Clouth

Richard Clouth

Industrieverein Altlogo

Tauchergesellschaft LOGO

Halle Förderband Produktion

Firmentor 2

Bakelite Telefon

Podbielski  Kabellegeschiff

 

Kölner Ei Geräuschdämmung

Druckerei Wilhelm Clouth

Max Clouth ca.1950

engl. Laster Daimler

Daimler Bus

Ebonit-Telefon

Dampfmaschinen

Lampenfortschritt

Bekelit-Radio

KNG Senatspräsident J.Clouth

Juliane Heine/Hardware

Pfarrer W. Kestermann

Alt-Katholische Kirche Köln

Alte Alt-Kath. Kirche

Walzwerk für Gummi

Walzwerk 2

Guttapercha Pflanze

Tauffahrt Clouth VIII

Katharina Clouth

Alt-Katholische Kirche Köln

Ballonhalle

Flugobjekt-Wandel ab 1910

Charles Goodyear

Rubber Sheets

Clouth Förderband

Clouth Pentagon 1899

Audrey Clouth 2017

Rohkautschuk

Guttapercha Wäscher

Ballon Clouth VIII

Anni Heine-Clouth

LOGO Sternengasse

J.P. Clouth

Josefine Clouth

Ella Clouth

Altkatholische Kirche Köln

Köln

Cölner Dom

Golfballwerbung

Clouth Tauchhelm

Clouth Taucheranzug

 


Werkgemälde um 1883

History durch Altbilder

 

 

Clouth Werk mit Privatvilla Clouth vorne rechts und dahinter liegendem Garten

Die Firma hieß zuerst ‚Franz Clouth“ und trug den Namen ihres Begründers, der ihr alleiniger Inhaber war.im Jahr sind 1872 trat Carl Vorberg, der bis dahin Prokurist der Firma gewesen war, als Teilinhaber ein. Diese wurde eine offene Handelsgesellschaft und nahm als solche den Zusatz „Rheinische Gummiwaarenfabrik“ an.  Vorberg, dessen rege Tätigkeit vornehmlich in der Unterhaltung auswärtiger Beziehungen, insbesondere mit Behörden, beruhte und der auf diesem Gebiete bedeutende Erfolge erzielte, trat im Jahre 1899 als Teilhaber wieder aus. Er verzog von Cöln nach Charlottenburg, wo er am 15. Dezember 1907 verstarb. Aus Familienrücksichten und um den Bestand seines Werkes für die Zukunft zu sichern, verwandelte Franz Clouth seine Firma im Jahre 1901 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in die er seinen ältesten Sohn Max als Teilnahme herein nahm, sodass er und dieser die Geschäftsführer der Gesellschaft waren. Durch den Tod des Seniorchefs ging die Fabrik in den ungeteilten Besitz seiner Witwe, Frau Josephine Clouth, geborene Baum, und seine Kinder über. Alleiniger Geschäftsführer war seitdem Max Clouth.

Technischer Leiter der Gummiwarenfabrik war vom Jahre 1881 bis zu seinem am 28. März 1909 erfolgten Tode Josef Hoffstadt, dessen große pflichttreue und umsichtige Leitung ihm in der Firma ein immer während des Gutes Andenken gesichert hatte. Die Prokuristen um das Jahr 1912 waren Richard Bechtle, Friedrich Langendorf, Diederich Müller, Rudolf Schlömer und Fritz Zilcken, die alle seit Jahren, zum Teil ein Menschenalter lang, im Unternehmen tätig waren.technischer Leiter der Fabrik war Franz Druckenmüller.

Luftfahrzeug-(Parseval) Gesellschaft m.b.H

Die Abteilung Luftschiffbau in Nippes wurde im Jahre 1910 mit der „Luftfahrzeug-(Parseval) Gesellschaft m.b.H" in Berlin vereinigt. Dies in der Weise, dass die Firma Clouth für ihre Rechnung vollständig ausgerichtete Luftschiffe nicht mehr baute, vielmehr eintretendenfalls dies nur noch für Rechnung jener Gesellschaft, während die Fabrikation von Stoffen für Luftschiffe und Ballone, von Hüllen für Luftschiffe und der Bau von Frei-und Drachen Ballonen und deren Ausrüstung nach wie vor betrieben wurde.bei der Luftfahrzeug-(Parseval) Gesellschaft war die Firma Clouth mit einem namhaften Kapital beteiligt, Max Clouth war Mitglied deren Aufsichtsrates.

Radium Rubber Co. m.b.H. in Dellbrück

in ähnlicher Weise war die Firma seit 1912 bei der Radium Rubber Co. m.b.H. in Dellbrückbeteiligt. Dies mit einem Kapital, welches die Hälfte von deren ganzen Geschäftsvermögen überstieg. Max Clouth war Vorsitzender des Aufsichtsrates dieser Firma, deren Fabrikanlagen sich auf dem historischen Gelände der ehemaligen „Grafenmühle“ am Strundenerbach bei Mülheim an der Ruhr befanden.

Clouth Mitarbeiter

Von dem guten Einvernehmen zwischen der Firma Clouth als Arbeitgeberinnen und ihren Angestellten, meistern und Arbeitern als Arbeitnehmern, gibt der Umstand Zeugnis, das unter ersteren fünf, unter Letzterem zwölf sich befinden, die länger als 24 Jahre im Dienst waren. Von den um 1912 aktuellen Arbeiter Jubilar waren fünf wegen ihrer langen treuen Dienstzeit von der Regierung durch Verleihung des allgemeinen Ehrenzeichens ausgezeichnet worden. Auch unter den auswärtigen Vertretern der Firma waren damals mehrere, die als solche auf eine gleich lange oder längere Zeit zurückblicken konnten. Unverkennbar war, dass viele Arbeiter mit Interesse an der Sache und einer gewissen Freudigkeit ihren Obliegenheiten nachkamen. Das mag seinen Grund gehabt haben in der Vielseitigkeit der Fabrikation, die der Einförmigkeit vorbeugt. Noch mir vielleicht der Umstand, dass es möglich war, dass oft ein und derselbe Arbeiter einen bestimmten Gegenstand durch alle Stadien der Fabrikation, abgesehen von den ersten Vorarbeiten, bis zum fertig werden des Stückes unter der Hand, behielt. Dies war anders, als zur damaligen Zeit in den meisten anderen Industrien, in denen durch notwendige Teilung der Arbeit der einzelne Arbeiter oft immer nur das nämliche unbedeutende Teilstück machte, ohne das Ganze zu sehen, für das er schaffte, jemals fertig zu Gesicht zubekommen. Zu keinem Zeitpunkt hat es unter der Arbeiterschaft ein Streikgelüste gegeben, ein solches ließen die guten und auskömmlichen Löhne, zu denen gelegentlich (bei Teuerung usw.) noch besondere Zulagen hinzu traten, nicht aufkommen.

Soziales

An Wohlfahrtseinrichtungen hatte die Firma zunächst eine schon seit dem Jahre 1880 bestehende eigene Betriebskrankenkasse, die bei der Einrichtung eines eigenen Fabrikarztes bis zum August 1904 über sehr bedeutende Rücklagen verfügte. Durch die dann von der Regierung zwangsweise eingeführte sogenannte „freie Arztwahl“ sind diese Rücklagen, abgesehen von anderen ungünstigen Nebenwirkungen, in kurzer Zeit um mehr als die Hälfte zusammengeschmolzen. Nach der wieder zugestandenen Zulassung eines eigenen Arztes haben sich die Verhältnisse jedoch wieder wesentlich gebessert. Organisch verbunden mit der Krankenkasse war eine Sterbe- und Unterstützungskasse. Jeder Arbeiter der Krankenkasse musste als Mitglied auch dieser Kasse beitreten. Diese Kasse gewährte Unterstützungen in Notfällen, wie bei längeren Krankheiten, Todesfällen in der Familie oder bei anderen notwendigen besonderen Aufwendungen.außerdem waren alle Arbeiter und Arbeiterinnen bei der Lebens- und Altersversorgungs -Versicherungsgesellschaft Nordstern in Berlin auf den Todesfall versichert und zwar die männlichen Arbeiter bis zu ihrer militärischen Dienstzeit oder der Befreiung davon, die weiblichen bis zum vollendeten 30. Lebensjahr mit 100 M, alle älteren Arbeiter und Arbeiterinnen mit 1000 M. Die Versicherungssummen waren sofort beim Ableben des Versicherten an die Hinterbliebenen oder bei der Erreichung des 60. Lebensjahr an den Versicherten selbst zu zahlen. Dieser Art der Versicherung hat sich in vielen Fällen als sehr segensreich erwiesen, insofern dadurch den Hinterbliebenen die Gründung einer neuen Existenz ermöglicht wurde. Als Beiträge zu diesen Kassen und Versicherungen leistete die Gesamtheit der Arbeiter zwei und die Firma ein Drittel.

Am 22 März 1897 gelegentlich der 100. Wiederkehr des Geburtstags Kaiser Wilhelms I. stiftete der Seniorchef der Firma „in dankbarer Erinnerung an die Heldentaten des Kaisers Wilhelm I. Und seiner väterlichen Fürsorge für das Wohl der Arbeiter“ die jährlichen Zinsen zu 4 % eines Kapitals von 50.000 M zur Unterstützung von Beamten, die mindestens zehn Jahre ohne Unterbrechung bei der Firma tätig gewesen waren. Beide Stiftungen waren nach seinem Tode von seiner Witwe, Frau Josephine Clouth, „im Andenken an ihren verstorbenen Gatten“ bestätigt und erneuert worden.

 

Die Fabrik hatte eine eigene Badeanstalt für Männer und Frauen mit Wannen- und Duschebädern, ferner eine eigene Mineralwasser-und Limonadenfabrik, die während der Arbeitszeit den Arbeitern für 4 Pfennigeine vorzügliche Zitronen- und Himbeerlimonade lieferte.natürliches Mineralwasser (alkalischer Säuerling) wurde zu zehn Pfennig für die Literflasche abgegeben. Gewisse Abteilungen der Arbeiter erhielten kostenlose Bild und sämtliche Arbeiter kostenlos Kaffee. Arbeiterwohnhäuser besaß die Firma nur für Meister, da sich die Errichtung von besonderen Arbeiterhäusern nicht als notwendig erwies, weil an entsprechenden Wohnungen kein Mangel war.

Es ist eine Tatsache, dass die Kautschukindustrie mit fast allen Zweigen des Erwerbslebens schon frühzeitig in Verbindung stand und auch Sonderwünsche zur Kenntnis nehmen musste und diese erfüllen sollte. Dazu ist stets eine gegenseitige vertrauensvolle Zusammenarbeit nötig gewesen, um nur das Beste und Wirtschaftlichste zu erreichen. Dabei war es häufig unmöglich, alles das auszuführen, was an unerfüllbaren aber auch oft unerfüllbaren Anregungen an den Kautschukfabrikanten Clouth herangetragen wurde. Trotzdem hatte Franz Clouth den Grundsatz, dass Unmögliche möglich zu machen, wie auch die Vielfalt der ausgefallenen Produkte zeigt.

Als Curiosa seien erwähnt: der in der Tasche zu tragende aufblasbare Regenschirm; das Fahrrad mit darüber befindlichem Luftballon, und Vieles mehr.

Es ist ja auch hier nicht Platz genug, die Tausenden von Gegenstände zu erwähnen, die als Dichtungsmaterial, Platten und Ringe, für alle technischen Zwecke aber auch für Sport und Spiel Verwendung finden sollten. Ferner die landläufigen Artikel wie Stopfen, Gasschläuche usw., die jede Fabrik mehr oder weniger gut erzeugen konnte. Erwähnt sei noch die aus dem Fortschritt der Rohrleitungstechnik geborenen Neuerungen für die Muffenverbindungen von Gussrohren (Schrauben z.B. von Schalke). Die Firma Clouth hat die dazu erforderlichen zunächst mit Blei, später mit einem deutschen Werkstoff armierten Ringe in Gemeinschaftsarbeit mit dem Erzeuger der Muffe im Jahre 1930 entwickelt und fortlaufend solche Ringe geliefert und dabei ebenso fortlaufend die Herstellungseinrichtungen up to date gehalten.

 

Clouth Firmengelände Dachwerke

 

Hermann Backhausen sen. Leiter der Schreinerei Clouth Werk

Bericht über das Clouth-Werk

 

Kabelwerke Land & See Kabel Köln und Norddeutsche Seekabelwerke

Anglo-American Telegraph Co.

Engländer und Amerikaner waren als erste in der Atlantikkabelverlegung tätig. Deutschland kam erst mit Schaffung eigener Kolonien auf die Idee, Franz Clouth war da schon vorbereitet

Land- und Seekabelwerke AG

gegründet  von Franz Clouth

Die juristisch separat neben Clouth Gummiwerken gehaltene Kabelabteilung vergrößerte sich produktionsbedingt schnell auf eine Fläche von 20.000 Quadratmetern mit 600 Arbeitnehmern und wurde am 11. Mai 1898 in die eigens hierfür gegründeten Land- und Seekabelwerke AG ausgegliedert. Franz Clouth sah berechtigt schon früh, daß die Kabelverlegungen im Rahmen der staatlichen und kontinentalen Entwicklung sich explosiv und finanziell als hochinteressant heraus stellen würde. Warum gerade für ihn? Kabelverlegungen national und international fanden drängendes Interesse. Hochinteressant die durch Kabelverlegungen näher aneinander rückenden Kontinente. Engländer und Amerikaner waren wegen Kolonialfragen  und der interkontinentalen Verständigungsmöglichkeit als erste ins Rennen gegangen. Teils wegen Kabelrissen in den ersten Durchgängen mit hohen finanziellen Schäden. Für Clouth maßgebend zum Beitritt war die Tatsache, das alle Kabel bestens isoliert sein mußten, dies insbesondere auch in bezug auf jahrelanges liegen im Salzwasser. Materialmäßig konnten diese Bedingungen nur durch Guttaperchaummantelungen der Seekabel erfolgen und damit kannte sich Franz Clouth bestens aus. Während einfachere Bedingungen und auch überschaubare Konditionen und Risiken bei Produktion und Verlegung von Landkabeln gegeben waren, war die Seekabelverlegung, wie bei den Versuchen der Engländer und Amerikanern spätestens um 1866 deutlich wurde, mit Existenz bedrohenden Risiken versetzt. Juristische Beratung kann deshalb nur zu der Entscheidung beigetragen haben, Land- und Seekabel rechtlich zu verselbständigen. Risiken konnten sich deshalb auf diese Firma begrenzen lassen.

Im Jahre 1901 wurde das Hauptunternehmen in eine GmbH umgewandelt (Rheinische Gummiwarenfabrik Franz Clouth GmbH), hatte also u.a. auch mit Haftungsfragen bei Seekabelproduktion und Kabelverlegung nichts direkt zu tun. Inhaber blieben Franz Clouth und Sohn Konsul Max Clouth.

Land und Seekabel AG konnte schon mit der Verlegung des ersten Seekabels von Emden nach New York einen spektakulären Auftrag hereinholen. Dieses im Rahmen der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft durchgeführte Projekt wurde am 1. September 1900 in Betrieb genommen. Ein weiterer Auftrag brachte die Verlegung von Kabeln 1898 in St. Petersburg, die erst 2001 ersetzt wurden. Aufsehen erregten auch die Verlegungen eines Unterwasserkabels zwischen Wangerooge und dem Leuchtturm Roter Sand und die Verkabelung des Nord-Ostsee-Kanals. Der Kapitalbedarf der Seekabelwerke war so groß, dass führende Kölner und Berliner Banken (Bankhaus A. Levy & Co., Köln; Dresdner Bank AG, Diskonto-Gesellschaft, Privatbanken Bankhaus S. Bleichröder sowie Born & Busse[2]) als Bankkonsortium eine Beteiligung von 50 Prozent übernahmen, die sie 1901 an den Kölner Kabelhersteller Felten & Guilleaume übertrugen. F&G übernahm von der Familie Clouth die restlichen 50 Prozent im Jahr 1904, sodass die Land- und Seekabelwerke nicht mehr zur Firma Clouth gehörte.

Mit dem Kabelschiff "von Podbielski" legten die Norddeutschen Seekabelwerke 1904  ein fast 8.000 km langes 1. deutsches

Kommunikationskabel von Borkum über die Azoren nach New York.

(Heute NSW = Norddeutsche Seekabelwerke/ Tochterunternehmen von General Cable Corporation (USA))

150 Jahre Transatlantikkabel, risikohafte Unternehmungen

Erich Möchel 

Netzpolitik, Datenschutz - und Spaß am Gerät.

 

Zum Jubiläum lassen Facebook und Microsoft das erste Kabel über den Atlantik legen, das weder Telekoms noch Carrier, sondern die beiden Internetkonzerne kontrollieren.

Im August 2016 haben die Verlegearbeiten für ein neues Glasfaserkabel quer über den Atlantik begonnen. Mit einer Übertragungskapazität von 160 Terabit pro Sekunde ist "Marea" nicht nur das bisher leistungsfähigste Kabel zwischen Europa und den USA, es ist auch das erste Kabel, das nicht von Telekoms oder Carriern kontrolliert wird, sondern von Internetkonzernen. Marea ist nämlich ein Joint Venture von Facebook und Microsoft, der Dritte im Bunde, die spanische Telefonica, ist nur über ihre Tochterfirma Telxius eingebunden, die für die Verlegung und das operative Management von "Marea" zuständig ist.

.                                                   Die Great Eastern in New York

 Kabelleger :"Great Eastern" (CC BY-SA 3.0 Wikimedia/Stacy)

   

   Alte Atlantik-Kabelmuster                        Moderne Kabel 

      

    Verlegeeinrichtung alter Art

          

Vier Dampfmaschinen trieben die Schaufelräder der "Great Eastern" an, die fünfte die Schiffsschraube. Zusammen ergab das 8.000 PS. Dazu kamen sechs Segelmasten. Am Freitag. dem 13.Juli verließ die Great Eastern, das damals größte  Transportschiff Valentia/Irland mit 2.730 nautischen  Meilen an Kabeln im Frachtraum. Vierzehn Tage später, nach Kabel-Verlegung von 1.852 Meilen auf dem Ozeanboden ankerte sie in Neufundland/Trinity Bay und brachte die alte und die neue Welt in Sachen telegraphischer  Kommunikation zusammen.

Diese neue Verbindung wird - Zufall oder nicht - genau 150 Jahre nach der ersten zwischen den beiden Kontinenten verlegt, denn 1866 ging das erste Transatlantik-Kabel in Betrieb. Während die Verlegung eines Seekabels heute Routine ist und von darauf spezialisierten Schiffen vorgenommen wird, kam 1866 ein umfunktionierter Passagierdampfer zum Einsatz. Die 1854 in Großbritannien gebaute "Great Eastern" war mit 211 Metern Länge damals eines der größten Dampfschiffe überhaupt. Dieses erste, funktionstüchtige Kabel verlief auf der kürzestmöglichen Route zwischen Neufundland und dem Südzipfel Irlands.

Längeres Kabel, beschleunigter Transport

Die neue Hochleistungsverbindung von Facebook und Microsoft von Virginia Beach nach Bilbao ist deshalb ungewöhnlich, weil sie als einzige weiter südlich verläuft als alle anderen Kabel zwischen Europa und den USA. Mit 6.600 Kilometern ist es auch deutlich länger als alle übrigen Verbindungen, das 1866 verlegte Kupferkabel war im Vergleich dazu nur 3.400 Km lang. Die theoretischen Signallaufzeiten sind zwar in Kupfer und Glasfaser annähernd gleich, da sich die Signale annähernd mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, Kupferkabel sind weitaus anfälliger für Störungen und weisen eine höhere Dämpfung auf. Dadurch kommt es zu höheren Fehlerraten, die durch Protokolle zur Fehlerkorrektur zwar korrigiert werden können, die Übertragungsrate wird dadurch aber naturgemäß gebremst.

Kampf den Latenzen

Die unvermeidliche Dämpfung des Signals wird durch kleine Verstärker kompensiert, die sich in Abständen von mehreren Dutzend Kilometern im Kabel selbst befinden. Diese Verstärker werden über ein dünnes Kupferrohr, das gleichzeitig zum physischen Schutz der Glasfaserbündel dient, über Strom versorgt. Den sogenannten Nullleiter, also den zweiten Pol, der für den Stromfluss nötig ist, bildet das Salzwasser. Das Kupferrohr wird durch mehrere Isolationsschichten und geflochtene Schutzhüllen gegen das Eindringen von Wasser abgeschirmt. Der Datenstrom wird durch diese optischen Verstärker, die einen äußerst niedrigen Strombedarf haben, kaum gebremst, messbare Verzögerungen treten erst beim Switching in den Datencenters auf. Auch wenn die Switches dort auf derselben optischen Übertragungstechnologie basieren, entstehen Latenzen, die sich mit jeder dieser Umleitungen summieren.

Im Kupferkabel von 1866 waren noch keine Verstärker, weil sie noch nicht erfunden waren. Die Signallaufzeiten waren damals nicht das Problem, sondern die Lesbarkeit der äußerst schwachen Signale. Diese ersten Übertragungen waren wie in den Jahrzehnten danach als Morsezeichen codiert. Welches übergeordnete Protokoll für Empfangsbestätigungen oder Ersuchen um Wiederholung dabei zum Einsatz kam, ist nicht überliefert. Das Protokoll dürfte jedenfalls dem Q-Code geähnelt haben, der seit 1909 in verschiedenen Varianten in der zivilen Luftfahrt, auf See, bei Funkamateuren und Militärs im Einsatz ist.

Archaische Fehlerkorrekturen

Beginnend mit "Q" besteht der einstmals für die britische Marine erstellte Code aus drei Buchstaben, der funktechnische oder geografische Informationen, aber auch Rückfragen zur Fehlerkorrektur und Steuerungsbefehle übermittelt. "QRV" sowie die Kennung der eigenen Station bedeutet zum Beispiel "ich bin empfangsbereit", ohne die eigene Kennung ist es eine Frage an die Gegenstation. "QRO" denotiert nach demselben Muster "ich erhöhe die Sendeleistung" oder stellt eine Aufforderung dazu dar, "QSB" gibt Auskuft über die Stärke des Signalschwunds, "QRN" bezeichnet den Rauschanteil, "QSL" ist die Empfangsbestätigung usw.

"Point to Point"-Duplex, wie gehabt

Die Metadaten der analogen Kommunikation wurden - und werden bis heute - im Frage- und Antwortschema von den Operators auf beiden Seiten sozusagen manuell ausgetauscht. Aufgrund der starken Dämpfung des Signals war das Kabel extrem verrauscht und starkem Schwund ausgesetzt, samt "Fehlerkorrektur" konnte die Übertragung eines Telegramms im Morsecode mehrere Stunden dauern. Die für damalige Verhältnisse exorbitanten Preise von zehn Dollar pro Wort sorgten dafür, dass nur große Unternehmen und staatliche Organe die transatlantischen Telegrammservices während der ersten Jahrzehnte nutzten. Im digitalen Datenverkehr erledigen diese Aufgabe zwar Maschinen, technisch-strukturell gesehen ist es freilich immer noch dasselbe Duplex-Verfahren wie heute zum Datenaustausch im "Point to Point"-Verkehr.

Die Strategie hinter "Marea"

Im Falle von "Marea" sind diese beiden Punkte Bilbao in Spanien und Virginia Beach. Im selben US-Bundesstaat baut Microsoft seit 2010 eines der größten seiner modularen Datencenter auf, das bisherige Investitionsvolumen in Boydton, VA beläuft sich auf mindestens 850 Millionen Dollar. Facebook ist ebenso in Virginia mit einem großen Datencenter an der Ostküste vertreten, in beiden Fällen fungieren sie als "Slaves" der Datenzentralen an der Westküste der USA, wo beide Konzerne ihren Hauptsitz haben. Diese Center sind daher über nur zwei "Hops" an Bilbao in Spanien angebunden, die Übertragungsprotokolle auf der gesamten, fast 7.000 Kilometer langen Datenstrecke stehen dabei unter der Kontrolle der beiden Internetkonzerne.

Von Bilbao aus ist London nur einen "Hop" entfernt, von dort wickelt Microsoft derzeit schon einen Großteil seines europäischen Datenverkehrs ab. In Bilbao terminiert auch das weltumspannende Glasfasernetz des indischen Carriers Tata. Der Landepunkt in Nordspanien zeigt auch, dass Facebook wie Microsoft wohl auch hier große Datenzentren einrichten werden, um Südeuropa sowie die Wachstumsregionen in Nordafrika und Nahost möglichst frei von Verzögerungen anzubinden. Vor allem in den letztgenannten Regionen, wo vergleichsweise schwach dimensionierte regionale und lokale Netze und entsprechend hohe Latenzen die Regel sind, ist das Bedingung, um Echtzeitdienste ohne Aussetzer bzw. gar Timeouts abzuwickeln.

Leviathan und die Weltkommunikation

Die "Great Eastern" hieß ursprünglich sehr passend "Leviathan", umgetauft wurde sie nach einer Kesselexplosion mit mehreren Toten. Bereits hatte es beim Stapellauf zwei Tote gegeben, erst den von einem Schlaganfall Tags davor dahingerafften, ursprünglichen Eigentümer und Bauleiter des Schiffs, das nach seinem Konkurs längst schon Banken gehörte sowie einen Matrosen, als beim Wassern eine Ankerkette riss. Es folgten Havarien und eine erneute Pleite, weil die Kosten für den Passagierverkehr zwischen den Kontinenten die Einnahmen überstiegen. Erst dann wurde die Great Eastern zu einem Kabelleger umgebaut, der den Anfang des Zeitalters der Weltvernetzung markieren sollte.

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SEEKABEL

Ein Seekabel (gelegentlich auch Unterwasserkabel genannt) ist ein in einem Gewässer verlegtes Kabel zur Datenübertragung oder auch für die Übertragung elektrischer Energie. Seekabel zur Energieübertragung sind ab etwa 70 km Länge nicht mehr für die Übertragung von üblichem Dreiphasenwechselstrom geeignet, dann muss die aufwändigere Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) eingesetzt werden. Verlegt werden sie zumeist durch spezielle Schiffe, sogenannte Kabelleger.

Seekabel müssen wegen der technisch aufwändigen Wartung außerordentlich robust gebaut sein. Monopolare Seekabel für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung müssen auf Seekarten markiert sein, da sie durch ihr Magnetfeld Kompassanlagen von Schiffen beträchtlich stören können.(Wickipedia zu Seekabel) 

 

                                                          

Tiefseekabel

Tiefseekabel ermöglichen Datenkommunikation über große Distanzen und können Datenmengen transportieren, welche größer sind als die der stärksten Kommunikationssatelliten. Ein weiterer Vorteil gegenüber Satellitenverbindungen ist die deutlich geringere Laufzeit der Signale. Einen großen Nachteil teilen sie allerdings mit Satelliten: Tiefseekabel können ebenso wie Satelliten nur mit großem Aufwand modifiziert, gewartet, erweitert oder auf sonst eine Weise im Nachhinein bearbeitet werden.

Vor allem wegen des hohen Datenaufkommens werden Tiefseekabel besonders häufig im Atlantik zwischen Nordamerika und Europa eingesetzt. Es gibt nur noch wenige Länder, die noch keinen Anschluss an ein Hochleistungsnachrichtenkabel haben.

Zu Beginn wurden noch analoge elektrische Signale übertragen. Mittlerweile liegen auf dem Meeresgrund Stränge von Glasfaserkabeln. Ein Glasfaserkabel enthält mehrere Faserpaare, das im Nordatlantik verlegte TAT-14 beispielsweise vier. Über ein Faserpaar können durch das sogenannte „Multiplexing“ viele Datenströme auf einmal fließen. Neueste Faserpaare können gut ein Terabit Daten pro Sekunde übertragen. Die Glasfaserkabel liegen in einem Kupferrohr, welches mit wasserabweisendem Verbundstoff ausgegossen ist. Um dieses Kupferrohr liegt noch eine Röhre aus Aluminium zum Schutz vor dem Salzwasser, es folgen Stahlseile und, je nach Stärke des Schutzes, mehrere Schichten Kunststoff. Das Kupferrohr dient gleichzeitig als elektrischer Leiter, um die in Abständen (bei modernen Kabeln 50–80 km) erforderlichen ins Kabel eingeschleiften optischen Verstärker mit Strom zu versorgen. Als Rückleiter zum Betrieb der Verstärker dient das Meerwasser. Die Betriebsspannung erreicht die Größenordnung von 10 kV. Vor den Küsten werden wegen des ansteigenden Meeresbodens und der damit verbundenen Gefahr von Beschädigung durch Schiffsanker oder Fischtrawler stärker armierte Kabel verwendet. Allerdings helfen auch diese Vorkehrungen nicht immer. Am 28. Februar 2012 kappte ein auf einen Liegeplatz im Hafen von Mombasa wartendes Schiff ein Unterseekabel mit seinem Anker und legte damit einen wesentlichen Teil der Internetanbindung Ostafrikas lahm.

Bereits 1811 schickte der Deutsche Samuel Thomas von Soemmerring elektrische Signale durch einen mit Kautschuk isolierten Draht, welcher bei München durch die Isar verlegt worden war.[2]

Diese frühen Versuche krankten jedoch vor allem an geeigneten Isolierungen. So wurden für die Idee der Verlegung von Unterwasserkabeln seit Erfindung der elektrischen Telegraphen mehrere Methoden ausprobiert. Doch erst die Erfindung der Guttapercha-Presse 1847 durch Werner Siemens machte für die Unterwasserverlegung gut isolierte Kabel möglich.

Am 28. August 1850 wurde zwischen Dover und Cap Gris-Nez bei Calais das erste Seekabel verlegt, das jedoch bereits nach der Übertragung eines ersten Telegramms am nächsten Tag von einem Fischereiboot mit seinen Netzen unterbrochen wurde. Ein Jahr darauf wurde ein armiertes Seekabel zwischen Großbritannien und Frankreich verlegt. Dieses bewährte sich und löste die Verlegung weiterer Seekabel aus – mit nicht immer langer Haltbarkeit.

Versuche, wie die Verlegung eines Kabels im Mittelmeer zwischen Algerien und Sardinien, scheiterten jedoch zunächst an mangelhafter Ausrüstung. So fehlte zum Beispiel eine geeignete Kabelbremse, mit der man das Abrollen des Kabels von der Kabeltrommel auch bei großen Wassertiefen steuern konnte. Eine solche wurde erst mit Werner Siemens’ Bremsdynamometer verfügbar.

Da damals das Versenden einer Nachricht von Amerika nach Großbritannien noch über eine Woche dauerte, kam Cyrus W. Field auf die Idee, ein Kabel am Meeresgrund des Atlantiks zu verlegen.

Im Jahr 1856 wurde die „Atlantic Telegraph Co.“ gegründet, um über deren Aktienverkauf die nötigen Geldmittel zu beschaffen. Verlegt werden sollte ein über 4500 Kilometer langes Kabel von Irland nach Neufundland. Die eingesetzten Schiffe, Agamemnon und Niagara, begannen am 3. August 1857 bei Irland, mussten nach mehreren behebbaren Kabelverlusten und -brüchen jedoch nach einiger Zeit nach dem endgültigen Verlust des Kabels aufgeben.

Nach Übungen in der Biskaya im Frühjahr 1858 und einem weiteren glücklosen Versuch im Juni 1858 gelang das Unternehmen im dritten, am 17. Juli begonnenen Anlauf nach einigen Schwierigkeiten schließlich, und am 5. August war die Verbindung hergestellt. Am 16. August 1858 wurde dieses erste Tiefseekabel zwischen Südwestirland und Neufundland mit dem Austausch von Glückwunschtelegrammen zwischen Königin Viktoria und dem amerikanischen Präsidenten James Buchanan in Betrieb genommen. Die anfängliche Attraktion entwickelte sich jedoch zu einer großen Pleite, denn die Übertragung der Grußbotschaft der britischen Königin an den amerikanischen Präsidenten dauerte 16 Stunden, obwohl sie nur 103 Wörter umfasste. Im September 1858 versagte das Kabel; vermutlich war die Guttapercha-Ummantelung beim Verlegen beschädigt worden, wodurch das Kabel nicht mehr ausreichend vor Korrosion durch das Meerwasser geschützt war. Problematisch war, dass damals die Topographie und Beschaffenheit des Meeresbodens kaum bekannt war.

1864 wurde ein 5100 Kilometer langes Seekabel mit verbesserter Schutzummantelung vorbereitet und die „Great Eastern“ als Verlegungsschiff beschafft, damals der größte Liniendampfer der Welt. Am 31. Juli 1865 riss das Kabel beim Verlegen. Erst 1866 konnte beim zweiten Versuch das erste Kabel verlegt werden, das langfristig die Telegrafenverbindung zwischen Amerika und Europa sicherstellte.

Wenige Jahre später gelang es vornehmlich den Briten, sowohl die USA mittels Seekabel zu erreichen als auch über Freetown in Sierra Leone den afrikanischen Kontinent. Ein weiteres Seekabel verlief über Freetown bis nach Kapstadt.

Ägypten wurde eine wichtige Relaisstation für die Seekabel-Telegraphie. Im Jahr 1868 wurde ein Seekabel von der Insel Malta nach Alexandria in Ägypten verlegt. Dieses Teilstück verband ab 1870 indirekt London mit Bombay.

Die hohen Widerstände dieser langen Kabel schwächten das Signal sehr, das ankommende Signal musste daher mittels Spiegelgalvanometer ausgewertet werden. Andere Anwendungen als Telegrafie waren nicht machbar.

Im Jahr 1884 wurde der Internationale Vertrag zum Schutze der unterseeischen Telegraphenkabel abgeschlossen.[3][4]

1911 erläuterte der Telegrafiepionier Adolf Slaby gegenüber der kolonialtechnischen Kommission des kolonialwirtschaftlichen Komitees die Bedeutung der Seekabel für die geheime Nachrichtenübertragung so:

„Das wichtigste und interessanteste dringt ja nicht sofort in die Öffentlichkeit. Die Bedeutung, welche die Marine heute der Funkentelegraphie beilegt, hat sie veranlasst, ununterbrochen die Erfinder zu immer weiteren Fortschritten anzustacheln. Aber die Resultate und die Mittel, mit denen das erzielt ist, werden heute nicht mehr veröffentlicht, sondern geheimgehalten. Man bedenke, daß bei der Marine drahtlose Telegramme nicht nur eines Geschwaderverbandes übermittelt werden, sondern mit 1000 und mehr Kilometern entfernten Flotten gewechselt werden, daß diese Telegramme sich einen Weg suchen, der ihnen von dem Telegraphisten einfach vorgeschrieben ist, und die sich gegenseitig nicht stören".

Fernsprechkabel

Ab 1950 wurden Seekabel mit eingespleißten Verstärkern zur Übertragung von Fernsprechsignalen möglich. Die Verstärker wurden über den Innenleiter des Kabels mit Hochspannung versorgt, Rückleiter war das Meer. 1956 wurde das erste Transatlantik-Fernsprechkabel verlegt.Seekabel Glasfaser

 

Der Mantel des Glasfaserkabels ist aus Polyäthylen, die lilafarbenen Schicht darunter besteht aus Mylar-Band gefolgt von Stahldrähten, einer Schicht Aluminium (4) zum Schutz gegen Wasser sowie Polykarbonat (5). Ein Kupfer- oder Aluminiumrohr dient als Leiter zur Stromversorgung(7) , im Innersten liegen die Glasfaserfaserbündel, die in einen Mantel aus Vaseline eingebettet sind.

 

 

Die Seekabel der damaligen Zeit waren ganz ähnlich wie die aktuell verwendeten in Schichten aufgebaut, wenngleich das verwendete Material archaisch war. Statt Polytäthylen und Mylar kamen kautschukähnliche Materiale wie Guttapercha zum Einsatz.

 

 

Norddeutsche Seekabelwerke GmbH & Co. KG

von http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen5/firmadet54132.shtml

Allgemeines

Firmenname Norddeutsche Seekabelwerke GmbH & Co. KG
Ortssitz Nordenham (Unterweser)
Straße Kabelstr. 9-11
Postleitzahl 26954
Art des Unternehmens Seekabelwerke
Anmerkungen Zunächst zu Felten & Guilleaume, dann Siemens, dann Corning. Um 1943/1955: "Norddeutsche Seekabelwerke Aktiengesellschaft"
Quellenangaben Firmenchroniken [Kunert: Telegraphen-Seekabel (1962) 59] [ABC d dt. Wirtschaft (1955) II/676] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5911]

Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1898 Um 1898 planen die Felten & Guilleaume Carlswerk AG. und die Land- und Seekabelwerke AG., eine Gründung von Franz Clouth, unabhängig voneinander, je ein Seekabelwerk an der deutschen Küste
anzulegen.
11.05.1898 Als die deutschen Pläne, ein deutsches überseeisches Kabelnetz zu schaffen, ihrer Verwirklichung entgegenreifen, gründet Franz Clouth in Köln-Nippes die Land- und Seekabelwerke AG. Aber diese Kabelwerke liegen im Innern Deutschlands, die Beförderung längerer Seekabel nach den Landungsstellen an der deutschen Küste oder nach Übersee ist zeitraubend, umständlich und kostspielig. Keines der deutschen Werke ist imstande, lange Seekabel durch eigene Kabeldampfer auszulegen. Abhilfe ist nur dadurch möglich, daß ein neues Kabelwerk an einer geeigneten Stelle der deutschen Seeküste gebaut werde, wo die fertigen Kabel unmittelbar aus den Lagerbehältern (Kabeltanks) des Werks in die Kabeldampfer verladen werden können.
28.09.1898 bis 23.12.1898 Die Land- und Seekabelwerke AG. verhandeln mit der oldenburgischen Regierung, schließen mit ihr am 28. September und 16./23. Dezember 1898 Verträge über die Errichtung einer Kabelfabrik
23.10.1898 Die Land- und Seekabelwerke bestellen durch Vertrag vom 23. Oktober 1898 einen Kabeldampfer bei der Werft David J. Dunlop & Co. in Port Glasgow (England), da die deutschen Werften die Lieferung eines solchen Dampfers in der verlangten Frist von 12 Monaten nicht übernehmen wollen.
01.11.1898 bis 31.12.1898 Die Land- und Seekabelwerke AG erwirbt ein geeignetes, 13 Hektar großes Gelände am linken Weserufer in Nordenham. Es liegt weseraufwärts nicht weit von Bremerhaven, die Weser kann dort bei allen Witterungsverhältnissen, auch bei Frost, von größeren Seeschiffen befahren werden. beginnt mit den Bauarbeiten und bestellt einen Kabeldampfer in England. Da zwei Seekabelfabriken nebeneinander nicht genügend beschäftigt werden können, einigen sich die Beteiligten auf Anregung des Reichspostamts: Es wird eine neue Aktiengesellschaft Norddeutsche Seekabelwerke gegründet, deren Aktien Felten & Guilleaume und die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft übernehmen. Die Land- und Seekabelwerke erhalten Genußscheine mit begrenzter Dividendenberechtigung als Abstand. Die Norddeutsche Seekabelwerke AG. erwirbt die Anlagen in Nordenham sowie den Kabeldampfer und vollendet den Ausbau der Kabelfabrik.
1899 J. Engler findet Anstellung bei den Norddeutschen Seekabelwerken, noch in ihrer Kölner Verwaltung. Er bleibt dem Werk Zeit seines Lebens verbunden. Er beginnt seine Laufbahn als Lege-Ingenieur und macht als solcher die Lotungsreisen und großen Legungen in Südostasien, im Nord- und Südatlantik mit, anfänglich noch unter der Leitung des Engländers Mr. Henry Bligh Forde.
01.1899 Die Land- und Seekabelwerke beginnen bereits im Januar 1899, das Gelände aufzuhöhen, die Uferböschung zu befestigen, einen Pier in den Fluß hineinzubauen, an dem später die Kabeldampfer anlegen sollen, und einige Fabrikgebäude zu errichten
Anfang 1899 Anfang 1899 wird mit der Großherzoglichen Eisenbahndirektion in Oldenburg ein Vertrag über den Anschluß der Fabrikanlagen an die Bahngleise usw. getätigt und der Bau des Anschlußgleises in Angriff genommen.
27.05.1899 Gründung der Norddeutsche Seekabelwerke Aktiengesellschaft (NSW) mit einem Kapital von 2.000.000 Mark in Köln durch Felten & Guilleaume Carlswerk AG (F&G) und die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft (DAT) Firmensitz: Köln
27.05.1899 Die Norddeutsche Seekabelwerke werden in Köln gegründet.
20.06.1899 Eintragung in das Handelsregister. Die Aufgabe der Gesellschaft ist nach § 3 des Gesellschaftsvertrages:
a) die Herstellung von elektrischen Kabeln und Zubehör, namentlich von solchen Kabeln, welche zur Herstellung von überseeischen Verbindungen dienen (Seekabeln);
b) die Übernahme von Arbeiten für die Legung von Kabeln der unter a) gedachten Art und für die Reparatur an solchen Kabeln;
c) der An- und Verkauf von Materialien und Fabrikaten, welche bei der Tätigkeit gemäß a) und b) direkt oder indirekt in Frage kommen, und die Ausführung aller sonstigen damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. --
Das Aktienkapital von 2 Millionen Mark zeichnen die Felten & Guilleaume Carlswerk AG und die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft je zur Hälfte
20.06.1899 Am 20. Juni 1899 übernimmt die Norddeutsche Seekabelwerke AG. (NSW) den Kabeldampfer und die Anlagen in Nordenham, für welche die Land- und Seekabelwerke AG. (L&S) bis dahin rd. 672 420 Mark aufgewendet hatte.
08.1899 Im August 1899 wird zwischen Felten & Guilleaume und der Dt.-Atlantischen Telegraphengesellschaft folgender Vertrag abgeschlossen: Die NSW tritt in alle bis dahin abgeschlossenen Verträge ein, übernimmt die eingestellten Beamten, verpflichtet sich zur Erstattung der bisherigen Aufwendungen, zur Zahlung einer Vergütung von 30 000 Mark für allgemeine Unkosten usw. und gewährt den L&S Genußscheine entsprechend der Anzahl der jeweils ausgegebenen Aktien, die zum Bezuge von 1/3 der 5 Prozent des Aktienkapitals übersteigenden Dividenden berechtigen (vgl. § 8 und § 31 des Gesellschaftsvertrages).
14.10.1899 Die Abmachungen des Vertrags vom August werden in einem Vertrage zwischen der Firma Felten & Guilleaume (F&G), der Land- und Seekabelwerke AG. (L&S), der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft (DAT) und der Norddeutsche Seekabelwerke AG. (NSW) bestätigt: F&G und DAT übernehmen alle etwaigen Kapitalerhöhungen je zur Hälfte und behalten ihren Aktienbesitz ungeteilt für die Dauer von 15 Jahren vom 15. Juni 1899 an; die Übertragung der Aktien ist während dieser Zeit nach § 4 Absatz 3 des Gesellschaftsvertrages an die Einwilligung der Generalversammlung gebunden. F&G, L&S und DAT errichten während desselben Zeitraums keine Konkurrenzunternehmungen in Europa für die Herstellung von Seekabeln, die zwei Küstenpunkte verbinden sollen, deren Entfernung voneinander in der Luftlinie 200 km übersteigt, und beteiligen sich auch nicht an solchen Unternehmen. F&G und L&S stellen während des gleichen Zeitraums keine derartigen Seekabel her. NSW wird dagegen während der nächsten 5 Jahre, vom 15. Juni 1899 an, Landkabel nur anfertigen,
a) wenn es sich um Landkabel im Anschluß an ein Seekabel für dessen Einführung in das Kabelhaus oder in die Telegraphenstation handelt, dessen Ausführung NSW übernimmt; b) wenn es sich um Aufträge handelt, die NSW von F&G oder L&S zugewiesen erhält.
09.11.1899 Stapellauf des Kabellegedampfers "von Podbielski" in der Werft Dunlop in Glasgow
1900-1902 Bau und erste Erweiterung der Werksanlagen und der Wohnhauskolonie (Kabelkolonie) in Nordenham
Anfang 1900 Anfang 1900 sind die Kabel- und Aderfabrik gebaut
1900 Erhöhung des Gesellschaftskapitals um M 2.000.000,00 auf 4 Millionen Mark
03.02.1900 Indienststellung des Kabellegedampfers "von Podbielski" (nach dem Staatssekretär im Postministerium benannt). Daten: Länge über alles 77,2 m, größte Breite: 10.67 m, Gesamtladevermögen: 1320 t, Kabelladung: 980 t, Tiefgang beladen: 5,03 m, Maschinenleistung: 1600 PS, Geschwindigkeit: 13 sm/h
10.08.1900 Die Norddeutschen Seekabelwerke errichten eine Zweigniederlassung in Nordenham
10.08.1900 Die Zweigniederlassung der Norddeutschen Seekabelwerke in Nordenham wird errichtet.
11.09.1900 Direktor Diederichs übernimmt von den Land- und Seekabelwerken die Leitung der Norddeutschen Seekabelwerke
01.10.1900 Die Seekabelfabrik nimmt den Betrieb auf. Zunächst wurden dort nur Telegraphen-Seekabel hergestellt
Herbst 1900 Die erste Kabellieferung ist ein Vorratskabel für die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft im Herbst 1900
Ende 1900 An die erste Kabellieferung schließt sich Ende 1900 die Anfertigung des vieradrigen Kabels Borkum - Bacton III.
05.-18.12.1900 Die erste Arbeit des Kabeldampfers "von Podbielski" ist die Legung eines von Felten & Guilleaume im Carlswerk hergestellten Kabels Tsingtau-Shanghai in der Zeit vom 5. bie 18. Dezember 1900.
01.04.1901 Die Norddeutsche Seekabelwerke verlegen ihren Geschäftsbetrieb von Köln nach Nordenham. [auch 1908 genannt]
1902 Schütte übernimmt die Bauaufsicht des ersten deutschen Kabeldampfers "von Podbielski" auf einer Glasgower Werft [schon 1899 vom Stapel gelaufen!!] sowie den Entwurf und die Aufsicht der beiden folgenden Kabeldampfer "Stephan" in Stettin und "Großherzog von Oldenburg" in Elbing.
1902 Es kommen ein neues Werkstättengebäude, eine Lager-Tankhalle und eine neue große Tankhalle, Guttaperchakeller, Imprägnierungs- und Lagergebäude hinzu.
30.06.1902 Erhöhung des Gesellschaftskapitals um M 2.000.000,00 auf 6 Millionen Mark
29.12.1902 Stapellauf des Kabellegedampfers "Stephan" (nach dem Generalpostmeister benannt). Das Schiff ist 115,82 m lang, 14,63 m breit, hat 7,49 m Tiefgang, 6050 t Tragfähigkeit, davon 4500 t für Kabel. Die Maschinenleistung beträgt 2400 PS, die Geschwindigkeit 11,5 sm/h
Frühjahr 1903 Der Kabellegedampfer "Stephan" wird im Frühjahr in Dienst gestellt
1904 Erstes großes Guttapercha-isoliertes Telegraphen-Seekabel von NSW gefertigt und von den eigenen Kabelschiffen »von Podbielski« und »Stephan« gelegt Borkum Azoren - New York (7.993 km)
1905 Fie Fabrikanlagen werden nochmals erweitert.
06.1905 Der Kabellegedampfer "von Podbielski" wird an die niederländische Regierung für Niederländisch-Indien verkauft. Er erhält den Namen "Telegraaf"
15.11.1905 bis 19.11.1905 Das Seekabel Makassar-Balikpapan wird durch die Norddeutsche Seekabelwerke geliefert und gelegt, als Zubringer für das deutsch-niederländische Kabelnetz im Stillen Ozean.
1906 Bau des Verwaltungsgebäudes in Nordenham
23.02.1906 The Electrical Review, London, bringt einen Aufsatz, in dem u.a. ausgeführt wird:

"Wir fürchten, daß einige unserer Kabelhersteller die Dinge leicht nehmen und verabsäumen, sich hinsichtlich ihrer Maschinen und Schiffe auf der Höhe zu erhalten. Da hört man von Elektromotoren, die alle Kabelmaschinen in Nordenham treiben, von Röntgengeräten zur Prüfung der Adern und Lötstellen, von elektrischer Schweißung der Schutzdrähte usw. und ist betroffen über den Unterschied zwischen diesen neuzeitlichen Verfahren und den Einrichtungen einiger unserer Kabelwerke. Bei den Schiffen ist der Unterschied noch weit mehr ausgeprägt. Man vergleiche den Stephan' mit einigen unserer Kabeldampfer, die ungeachtet der von ihnen geleisteten bewundernswerten Arbeit, kaum als auf der Höhe der Leistungsfähigkeit stehend bezeichnet werden können. ...."
Ende Januar 1907 Das Verwaltungsgebäude wird bezogen
1908 Ein Kabelprüfgebäude kommt hinzu
14.04.1908 Verlegung des Firmensitzes von Köln nach Nordenham
1909 Der Vertrag vom 14.10.1899 wird bereits 1909 über das Jahr 1914 hinaus auf unbestimmte Zeit mit sechsmonatiger Kündigung verlängert.
05.03.1911 Die französische Zeitschrift "Révue Générale" schreibt nach der Legung des deutsch-südamerikanischen Kabels: "Der Wettbewerb der englischen Gesellschaften, die politischen Verhältnisse, die technischen Schwierigkeiten bei der Legung von 11.000 km Kabel machen den Erfolg zu einem einzigartigen. Die hohe Leistungsfähigkeit der Norddeutschen Seekabelwerke war schon unzweifelhaft festgestellt ...."
1912 Seit 1912 werden auch Fernsprech-Seekabel, beide mit Guttaperchahülle, hergestellt
03.1912 Eine elektrische Krafterzeugungsanlage von 1000 PS wird in Betrieb genommen
27.05.1913 bis 03.06.1913 Die Norddeutsche Seekabelwerke liefern und legen Seekabel das Panama - Santa Elena.
01.11.1913 bis 31.12.1913 Das Seekabel Soerabaja-Balikpapan und Kema-Ternate wird im Nov./Dez. von den Norddeutschen Seekabelwerken geliefert und gelegt.
10.03.1918 Tod des Kabelingenieurs Giessen (seit 1903 im Unternehmen)
12.03.1920 Ludwig Schneidt und Ewald Dreyling werden zu stellvertretenden Vorstandsmitgliedern bestellt
1921 Übernahme des Aktienanteils der Deutsch-Atlantischen Telegraphengesellschaft durch F&G
19.05.1922 Erhöhung des Gesellschaftskapitals während des Währungsverfalls m Mark 18.000.000,00 auf 24 Millionen Papiermark
1924 Umstellung des Kapitals von M 24.000.000,00 auf RM 2.400.000,00
02.12.1924 J. Engler wird stellvertretendes Vorstandsmitglied der Norddeutschen Seekabelwerke.
16.01.1925 Direktor Julius Engler wird Stellvertreter des Direktors Diederichs bzw. Felix Maria Connemanns
1925 Diederichs legt die Leitung der Norddeutsche Seekabelwerke AG nieder.
01.01.1926 Nach dem Ausscheiden des Direktors Diederichs übernimmt Direktor Felix Maria Connemann die Leitung des Werkes.
928 Seit Ende 1928 werden auch Fernsprechkabel mit Bleimantel angefertigt
1929 Aufnahme der Fertigung von papierisolierten bleiummantelten Telefon-Landkabeln
01.04.1931 Felten & Guilleaume Carlswerk AG und die Siemens & Halske AG einigen sich dahin, ihre Seekabelbelange in dem Nordenhamer Kabelwerk zu vereinigen; das Aktienkapital der NSW entfällt von diesem Zeitpunkt an je zur Hälfte auf F&G und S&H.
1932-1935 Entwicklung der Elektroisolierfolie Styroflex* aus Polystyrol und Einrichtung der Styroflex-Fabrik Einführung der Kunststoffextrasionstechnik und damit Beginn der NSW-Kunststofftechnik
21.03.1932 Ludwig Schneidt und Ewald Dreyling scheiden aus dem Vorstand aus
1938 Seit der Betriebsaufnahme bis zum Jahre 1938 haben die Kabelwerke rd. 66000 km Seekabel nach dem In- und Auslande geliefert und zum größten Teil mit ihren Dampfern gelegt.
10.07.1942 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 10. Juli 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 50 % von RM 2.400.000,00 auf RM 3.600.000,00 mit Wirkung ab 31. Dezember 1941. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen aus Anlagewerten mit RM 626.698,00 und aus sonstigen Bilanzposten mit RM 783.302,00.
16.09.1942 Julius Engler wird zum ordentlichen Vorstandsmitglied, Maximilian Greis und Heinz Horn werden zu stellvertretenden Mitgliedern berufen.
17.08.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
01.01.1944 Heinz Horn scheidet als stellvertretendes Vorstandsmitglied aus und wird durch Bernhard Boos ersetzt.
01.08.1944 Walter Fuhr wird stellvertretendes Vorstandsmitglied
05.08.1945 Vorstandsmitgliede M. Greis scheidet aus
1947 Aufnahme der Fertigung von kunststoffisolierten Wickeldrähten für Unterwassermotoren
04.07.1947 J. Engler scheidet als Vorstandsmitglied aus den Norddeutschen Seekabelwerken.
04.07.1947 Bernhard Boos und Walter Fuhr werden ordentliche Vorstandsmitglieder
20.08.1948 J. Engler wird in den Aufsichtsrat der Norddeutschen Seekabelwerke berufen
1950 Entwicklung des Northylen, einer Polyäthylen (PE)-Schlauchfolie für Verpackungszwecke
28.04.1950 J. Engler ist bis zum 28. April im Aufsichtsrat der Norddeutsche Seekabelwerke
1951 Lieferung und Legung des ersten NSW-Seekabels nach dem Zweiten Weltkrieg. 50 km PE-isoliertes Telefon-Seekabel für die Verbindung Schweden - Finnland
1957 Einstellung der Fertigung von Seekabeln mit Guttapercha-Isolierung
1958-1959 Lieferung von 1.855 km Telefon-Seekabel mit PE-Isolierung für die Transatlantik-Verbindung TAT 2
1959 Aufnahme der Fertigung von extrudierten knotenlosen Kunststoffnetzen, Poly-Net
1960 Aufnahme der Fertigung von Verpackungsfolien aus Polystyrol, Norflex
1962 Überflutung und starke Beschädigung der Fabrikationsanlagen infolge einer schweren Sturmflut
1962 Fertigung und Legung des ICECAM-Telefon-Seekabels Island - Grönland - Kanada (3.224 km)
1963-1964 Aufbau der Fabrikationsanlagen für Light-WeightSeekabel (LWC)
1965 Lieferung von 2.223 km LWC-Kabel für die Transatlantik-Verbindung TAT 4. Durch das Comsat-Abkommen kein weiteres Engagement von deutscher Seite bei transozeanischen Seekabeln
1968 Zerstörung der Draht- und Leitungsfabrik sowie großer Teile der Seekabelfertigung durch einen Großbrand
1968 Verkauf der nicht mehr beschäftigten LWC-Fabrikationsanlagen an die Simplex Wire & Cable Co., USA
1968 Aufgabe des transozeanischen Seekabelgeschäftes nach über 80.000 km Kabel seit Gründung des Unternehmens
1969 Wiederherstellung der durch Brand zerstörten Kabelfabrik 2 und Aufnahme der Fertigung
1970 Bau der Poly-Net-Fahrik Entwicklung
1970 Fertigungsaufnahme von Geräten für die Meeresmeßtechnik
1973 Neubau der Kabelfabrik 1 für Fernmeldelandkabel
1977 Einstellung der Fertigung von Fernmeldekabeln mit Papierisolierung
1978 Einstieg in die Umwelttechnik Entwicklung von Methoden für die Behandlung von Grund- und Abwasser
1979 Aufnahme der Fertigung von Kunststoff-Riemen für die Fördertechnik
1979 Übernahme der Leuchtenfirma Cristallux in Waldachtal
1980 Gründung der NSW Offshore Ltd. in Aberdeen, zum Vertrieb von Spezialkabeln für die Offshoreindustrie
1981 Gründung der NSW Corporation in Roanoke, VA, USA Fertigung und Vertrieb von NSW-Nunststofferzeugnissen und NSW-Umwelttechnik
1981 Umbenennung der Felten & Guilleaume Carlswerk AG (F&G) in Philips Kommunikations Industrie AG (PKI)
1988 Umwandlung der NSW Offshore Ltd. in Aberdeen in "NSW Technology Ltd." (Vertrieb von Spezialkabeln für die Offshoreindustrie)
1988 Verkauf von Cristallux
1989 Neubeginn des Seekabelgeschäftes - nun mit Lichtwellenleiter (LWL)-Nachrichtenseekabeln
1992 Einstellung der Gerätefertigung für die Meeresmeßtechnik
1994 Lieferung von 288 km LWL-Seekabel für die Verbindung Lettland - Schweden; zu der Zeit größte regeneratorfreie Länge
01.10.1995 Übernahme des von PKI (Philips) gehaltenen NSW-Aktienpaketes durch die Siemens AG zum 1. Oktober 1995
1996 Umwandlung der NSW AG in die NSW GmbH
1996 Zertifizierung des Geschäftsfeldes Kabel nach DIN ISO 9001
1996 Neuausrichtung von NSW zum Kompetenz-Zentrum für armierte Lichtwellenleiter-Kabel im Siemens-Konzern
1996-1998 Lieferung von mehr als 6.000 km LWL-Seekabeln an die Siemens AG für die Projekte Nigeria, Kolunthien, Cap Verde, Philippinen und Azoren in den Jahren 1996 - 1998
1997 Modernisierung und Spezialisierung der Kabelfabrik für die Fertigung von LWL-Seekabeln und LWL-Erdseil-Luftkabein
1997 Einstellung der Styroflex-Fertigung
1998-1999 Mit Beginn des Geschäftsjahres 1998199 werden die Seekabel-Aktivitäten der Siemens AG komplett von NSW wahrgenommen, NSW übernimmt damit weltweit alle Geschäftsfunktionen wie Entwicklung, Vertrieb, Projektierung, Herstellung, Legung, Wartung und Reparatur von Seekabelanlagen

 

Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung

Bauzeit

Hersteller

Lokomobile

1899-1903

Heinrich Lanz Aktiengesellschaft

Schiffsdampfmaschine

1902/03

Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft Vulcan


Personal

Zeit

gesamt

Arbeiter

Angest.

Lehrl.

Kommentar

1950

229

 

 

 

am 1.1.


Allgemeines

ZEIT 1943
THEMA Organe und Kapital der Gesellschaft
TEXT Vorstand: Julius Engler, Nordenham; Dr. Maximilian Greis, Nordenham, stellvertretend; Heinrich Hörn, Nordenham, stellvertretend. Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer; Direktor Dr. Erich Thürmel, Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer; Direktor Felix M. Connemann, Bremen; Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt; Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt; Generaldirektor Dr. Aloys Meyer, Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer, Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag, Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM 3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. in Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden: 1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %; *) auf das berichtigte Kapital.
QUELLE [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5911]


 
 
THEMA Zweck und Gegenstand des Unternehmens (Organe und Kapital der Gesellschaft)
TEXT Zweck: Herstellung von elektrischen Kabeln und Zubehör, namentlich von solchen Kabeln, die zur Herstellung von überseeischen Verbindungen dienen (Seekabeln); Übernahme von Arbeiten für die Legung und Instandsetzung von Kabeln der vorgedachten Art sowie anderweitige Ausnutzung eigener und zur Verfügung stehender Fahrzeuge; Herstellung von Isolations- und ähnlichen Materialien und von Fabrikaten hieraus. Die Fabrik der Gesellschaft in Nordenham kam im Herbst 1900 in Betrieb. Die Werkstätten werden verschiedentlich erweitert. (Vorstand: Julius Engler, Nordenham; Dr. Maximilian Greis, Nordenham, stellvertretend; Heinrich Hörn, Nordenham, stellvertretend. Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer; Direktor Dr. Erich Thürmel, Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer; Direktor Felix M. Connemann, Bremen; Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt; Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt; Generaldirektor Dr. Aloys Meyer, Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer, Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag, Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM 3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. in Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden: 1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %; *) auf das berichtigte Kapital.)


 
 
THEMA Besitzverhältnisse (Organe und Kapital der Gesellschaft)
TEXT Anlagen: Fabrik in Nordenham, Kabelschiff "Neptun" und Kabelschiff "Norderney". (Vorstand: Julius Engler, Nordenham; Dr. Maximilian Greis, Nordenham, stellvertretend; Heinrich Hörn, Nordenham, stellvertretend. Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer; Direktor Dr. Erich Thürmel, Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer; Direktor Felix M. Connemann, Bremen; Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt; Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt; Generaldirektor Dr. Aloys Meyer, Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer, Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag, Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM 3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten & Guilleaume Carlswerk A.-G. in Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden: 1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %; *) auf das berichtigte Kapital.)



 

Verlegung von Seekabeln heute durch hochqualifizierte Menschen und Maschinen

            

   Kabelverlegungsmaschine heute  2016                   Rollentransport im Schiff                         Verlege-und Transportöffnung heute

 

            

 

Tauchtechnik

 

Anfang der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Herstellung von vollständigen Tauchapparaten für Tiefseetaucherei aufgenommen. Die Firma baute diese zunächst sowohl nach dem englischen Scaphander wie auch nach dem französischen Rouquayrol-System und kombinierte und verbesserte beide derart, dass sie zu einem eigenen System gelangte, dem sie zuletzt auch telefonische Sprech- und Höreinrichtungen hinzufügte. Vollkommenheit der Konstruktion und Ausführung dieser Apparate brachte ihnen bald einen gewissen internationalen Ruf ein, sodass sie nicht nur in Deutschland, vielmehr auch im Ausland sich einführten und in Deutschland die ausländische Konkurrenz ausschalten. Ein  namhafter Abnehmer dafür war die kaiserliche Marine. Mit dieser schloss die Firma zunächst im Jahre 1887 einen mehrjährigen Vertrag auf ausschließliche Lieferung aller Tauchapparate und ihrer Zubehörteile für die Werften in Kiel, Wilhelmshaven und Danzig. dieser Vertrag war inzwischen im gewissen Zeitabschnitten immer wieder erneuert worden. Während der gesamten Zeit war kein einziger Unglücksfall zu verzeichnen gewesen, der auf die Apparate zurückzuführen gewesen wäre. An dieser Stelle sollten auch die großen kugelförmigen Luftsäcke aus sehr stark normierten Stoffen mit Eisenarmaturen genannt werden, wie sie an Bergungsunternehmen zur Hebung gesunkener Schiffe geliefert worden. Außerdem sollten auch erwähnt werden die teilweise mit Luft füllbaren, für den Seekrieg bestimmten Schwimmanzüge. Letztere waren aber sehr schnell veraltet und wurden nicht mehr gebraucht.

 

Tauchapparaturen u.a. für die kaiserliche Marine

 

Die Firma Clouth war schon vom Jahre 1887 ab der ausschließliche Lieferant der kaiserlichen Marine in Taucherapparaten. Zu diesen Apparaten wurden außer den wasserdichten Anzügen auch die gesamten Helme, Pumpen, Regulatoren usw. geliefert. Im Laufe der Jahre wurden von der Firma Clouth eine Reihe von wichtigen Verbesserungen ausgearbeitet und patentamtlich geschätzt, unter anderem Einrichtungen zur Sprech- und Hörverständigung mit dem Taucher. Bis in die ersten Jahre nach dem 1.Krieg wurden diese Lieferungen ununterbrochen und allein von der Firma Clouth für die gesamte Kriegsmarine und einen großen Teil der Handelsmarine fortgesetzt. Niemals ist in all den Jahren ein Unfall, der auf Fehler des Apparates zurückzuführen war, vorgekommen. Schließlich wurden die Apparate überflüssig, wenigstens zu ihrem wesentlichen Teil durch die Einführung der schlauchlosen Sauerstoffapparate.

Noch heute steht ein Zeuge dieser Schaffenszeit im Gebäude des damaligen kaiserlichen Yachtclubs in Kiel. Die Firma hatte nämlich im Jahre 1914 wie mehrmals in den früheren Jahren für die in Kiel stattfindende Regatta der Kieler Segelvereinigung einen Preis gestiftet, dieses Mal einen Original-Taucherhelm, der als Standuhr auf einem polierten Holzuntersatz ruhte und außen herum echt vergoldet war. In dem vorderen Helmfenster war eine Uhr, in dem oberen ein Thermometer, dem rechten ein Hygrometer und in dem linken ein Barometer untergebracht.der Helm machte vom Äußeren her einen sehr monumentalen und reichen Eindruck. Bei der am 7. Juni des Jahres 1914 statt gehaltenen Regatta wurde der Preis durch seiner Majestät Kaiser Wilhelm II gehörendes Segelboot „Meteor“ gewonnen und ging damit in den Besitz des Kaisers über.

Vielseitig und immer lebhaft waren die Beziehungen zur Marine. Es gibt wohl kein Problem auf dem Sondergebiet der Firma, dass sie nicht mit bearbeitet hätte. Hierhin gehören die Gummi Überzüge auf den Außenbord und in der Wellenhose liegenden Teilen der Propellerwellen. Diese Überzüge dienten zur Vermeidung von Korrosion und chemischer und technischer Art an den Propellerwellen. Die schweren Wellen wurden auf den betreffenden Werften (Kiel, Wilhelmshaven, Danzig, Elbing, Stettin usw.), die kleineren bei den Wellenlieferanten zum Beispiel Gruppen oder in den Werkstätten der Firma in Nippes überzogen.

VIDEOs

     Über den Dächern von Clouth (Photomaterial Manfred Backhausen)

     Nippes, Standort Clouth Werk 1899

      Clouth Werk 2007

     Clouth Werk Abrissvorbereitungen

Wichtigste Historie

Pressenotizen Clouth Werke Köln

 

 

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Stand: 23.04.18