Clouth Werk mit
Privatvilla Clouth vorne rechts und dahinter liegendem Garten
Die Firma hieß zuerst ‚Franz Clouth“ und
trug den Namen ihres Begründers, der ihr alleiniger Inhaber war.im Jahr sind
1872 trat Carl Vorberg, der bis dahin Prokurist der Firma gewesen war, als
Teilinhaber ein. Diese wurde eine offene Handelsgesellschaft und nahm als solche
den Zusatz „Rheinische Gummiwaarenfabrik“ an. Vorberg, dessen rege
Tätigkeit vornehmlich in der Unterhaltung auswärtiger Beziehungen, insbesondere
mit Behörden, beruhte und der auf diesem Gebiete bedeutende Erfolge erzielte,
trat im Jahre 1899 als Teilhaber wieder aus. Er verzog von Cöln nach
Charlottenburg, wo er am 15. Dezember 1907 verstarb. Aus Familienrücksichten und
um den Bestand seines Werkes für die Zukunft zu sichern, verwandelte Franz
Clouth seine Firma im Jahre 1901 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
in die er seinen ältesten Sohn Max als Teilnahme herein nahm, sodass er und
dieser die Geschäftsführer der Gesellschaft waren. Durch den Tod des Seniorchefs
ging die Fabrik in den ungeteilten Besitz seiner Witwe, Frau Josephine Clouth,
geborene Baum, und seine Kinder über. Alleiniger Geschäftsführer war seitdem Max
Clouth.
Technischer Leiter der Gummiwarenfabrik
war vom Jahre 1881 bis zu seinem am 28. März 1909 erfolgten Tode Josef
Hoffstadt, dessen große pflichttreue und umsichtige Leitung ihm in der Firma ein
immer während des Gutes Andenken gesichert hatte. Die Prokuristen um das Jahr
1912 waren Richard Bechtle, Friedrich Langendorf, Diederich Müller, Rudolf
Schlömer und Fritz Zilcken, die alle seit Jahren, zum Teil ein Menschenalter
lang, im Unternehmen tätig waren.technischer Leiter der Fabrik war Franz
Druckenmüller.
Luftfahrzeug-(Parseval)
Gesellschaft m.b.H
Die Abteilung Luftschiffbau in Nippes
wurde im Jahre 1910 mit der „Luftfahrzeug-(Parseval) Gesellschaft m.b.H" in
Berlin vereinigt. Dies in der Weise, dass die Firma Clouth für ihre Rechnung
vollständig ausgerichtete Luftschiffe nicht mehr baute, vielmehr
eintretendenfalls dies nur noch für Rechnung jener Gesellschaft, während die
Fabrikation von Stoffen für Luftschiffe und Ballone, von Hüllen für Luftschiffe
und der Bau von Frei-und Drachen Ballonen und deren Ausrüstung nach wie vor
betrieben wurde.bei der Luftfahrzeug-(Parseval) Gesellschaft war die Firma
Clouth mit einem namhaften Kapital beteiligt, Max Clouth war Mitglied deren
Aufsichtsrates.
Radium Rubber Co. m.b.H. in
Dellbrück
in ähnlicher Weise war die Firma seit 1912
bei der Radium Rubber Co. m.b.H. in Dellbrückbeteiligt. Dies mit einem Kapital,
welches die Hälfte von deren ganzen Geschäftsvermögen überstieg. Max Clouth war
Vorsitzender des Aufsichtsrates dieser Firma, deren Fabrikanlagen sich auf dem
historischen Gelände der ehemaligen „Grafenmühle“ am Strundenerbach bei Mülheim
an der Ruhr befanden.
Clouth Mitarbeiter
Von dem guten Einvernehmen zwischen der
Firma Clouth als Arbeitgeberinnen und ihren Angestellten, meistern und Arbeitern
als Arbeitnehmern, gibt der Umstand Zeugnis, das unter ersteren fünf, unter
Letzterem zwölf sich befinden, die länger als 24 Jahre im Dienst waren. Von den
um 1912 aktuellen Arbeiter Jubilar waren fünf wegen ihrer langen treuen
Dienstzeit von der Regierung durch Verleihung des allgemeinen Ehrenzeichens
ausgezeichnet worden. Auch unter den auswärtigen Vertretern der Firma waren
damals mehrere, die als solche auf eine gleich lange oder längere Zeit
zurückblicken konnten. Unverkennbar war, dass viele Arbeiter mit Interesse an
der Sache und einer gewissen Freudigkeit ihren Obliegenheiten nachkamen. Das mag
seinen Grund gehabt haben in der Vielseitigkeit der Fabrikation, die der
Einförmigkeit vorbeugt. Noch mir vielleicht der Umstand, dass es möglich war,
dass oft ein und derselbe Arbeiter einen bestimmten Gegenstand durch alle
Stadien der Fabrikation, abgesehen von den ersten Vorarbeiten, bis zum fertig
werden des Stückes unter der Hand, behielt. Dies war anders, als zur damaligen
Zeit in den meisten anderen Industrien, in denen durch notwendige Teilung der
Arbeit der einzelne Arbeiter oft immer nur das nämliche unbedeutende Teilstück
machte, ohne das Ganze zu sehen, für das er schaffte, jemals fertig zu Gesicht
zubekommen. Zu keinem Zeitpunkt hat es unter der Arbeiterschaft ein
Streikgelüste gegeben, ein solches ließen die guten und auskömmlichen Löhne, zu
denen gelegentlich (bei Teuerung usw.) noch besondere Zulagen hinzu traten,
nicht aufkommen.
Soziales
An Wohlfahrtseinrichtungen hatte die Firma
zunächst eine schon seit dem Jahre 1880 bestehende eigene Betriebskrankenkasse,
die bei der Einrichtung eines eigenen Fabrikarztes bis zum August 1904 über sehr
bedeutende Rücklagen verfügte. Durch die dann von der Regierung zwangsweise
eingeführte sogenannte „freie Arztwahl“ sind diese Rücklagen, abgesehen von
anderen ungünstigen Nebenwirkungen, in kurzer Zeit um mehr als die Hälfte
zusammengeschmolzen. Nach der wieder zugestandenen Zulassung eines eigenen
Arztes haben sich die Verhältnisse jedoch wieder wesentlich gebessert. Organisch
verbunden mit der Krankenkasse war eine Sterbe- und Unterstützungskasse. Jeder
Arbeiter der Krankenkasse musste als Mitglied auch dieser Kasse beitreten. Diese
Kasse gewährte Unterstützungen in Notfällen, wie bei längeren Krankheiten,
Todesfällen in der Familie oder bei anderen notwendigen besonderen
Aufwendungen.außerdem waren alle Arbeiter und Arbeiterinnen bei der Lebens- und
Altersversorgungs -Versicherungsgesellschaft Nordstern in Berlin auf den
Todesfall versichert und zwar die männlichen Arbeiter bis zu ihrer militärischen
Dienstzeit oder der Befreiung davon, die weiblichen bis zum vollendeten 30.
Lebensjahr mit 100 M, alle älteren Arbeiter und Arbeiterinnen mit 1000 M. Die
Versicherungssummen waren sofort beim Ableben des Versicherten an die
Hinterbliebenen oder bei der Erreichung des 60. Lebensjahr an den Versicherten
selbst zu zahlen. Dieser Art der Versicherung hat sich in vielen Fällen als sehr
segensreich erwiesen, insofern dadurch den Hinterbliebenen die Gründung einer
neuen Existenz ermöglicht wurde. Als Beiträge zu diesen Kassen und
Versicherungen leistete die Gesamtheit der Arbeiter zwei und die Firma ein
Drittel.
Am 22 März 1897 gelegentlich der 100.
Wiederkehr des Geburtstags Kaiser Wilhelms I. stiftete der Seniorchef der Firma
„in dankbarer Erinnerung an die Heldentaten des Kaisers Wilhelm I. Und seiner
väterlichen Fürsorge für das Wohl der Arbeiter“ die jährlichen Zinsen zu 4 %
eines Kapitals von 50.000 M zur Unterstützung von Beamten, die mindestens zehn
Jahre ohne Unterbrechung bei der Firma tätig gewesen waren. Beide Stiftungen
waren nach seinem Tode von seiner Witwe, Frau Josephine Clouth, „im Andenken an
ihren verstorbenen Gatten“ bestätigt und erneuert worden.
Die Fabrik hatte eine eigene Badeanstalt
für Männer und Frauen mit Wannen- und Duschebädern, ferner eine eigene
Mineralwasser-und Limonadenfabrik, die während der Arbeitszeit den Arbeitern für
4 Pfennigeine vorzügliche Zitronen- und Himbeerlimonade lieferte.natürliches
Mineralwasser (alkalischer Säuerling) wurde zu zehn Pfennig für die Literflasche
abgegeben. Gewisse Abteilungen der Arbeiter erhielten kostenlose Bild und
sämtliche Arbeiter kostenlos Kaffee. Arbeiterwohnhäuser besaß die Firma nur für
Meister, da sich die Errichtung von besonderen Arbeiterhäusern nicht als
notwendig erwies, weil an entsprechenden Wohnungen kein Mangel war.
Es ist eine Tatsache, dass die
Kautschukindustrie mit fast allen Zweigen des Erwerbslebens schon frühzeitig in
Verbindung stand und auch Sonderwünsche zur Kenntnis nehmen musste und diese
erfüllen sollte. Dazu ist stets eine gegenseitige vertrauensvolle Zusammenarbeit
nötig gewesen, um nur das Beste und Wirtschaftlichste zu erreichen. Dabei war es
häufig unmöglich, alles das auszuführen, was an unerfüllbaren aber auch oft
unerfüllbaren Anregungen an den Kautschukfabrikanten Clouth herangetragen wurde.
Trotzdem hatte Franz Clouth den Grundsatz, dass Unmögliche möglich zu machen, wie auch die
Vielfalt der ausgefallenen Produkte zeigt.
Als Curiosa seien erwähnt: der in
der Tasche zu tragende aufblasbare Regenschirm; das Fahrrad mit darüber
befindlichem Luftballon, und Vieles mehr.
Es ist ja auch hier nicht Platz genug, die
Tausenden von Gegenstände zu erwähnen, die als Dichtungsmaterial, Platten und
Ringe, für alle technischen Zwecke aber auch für Sport und Spiel Verwendung
finden sollten. Ferner die landläufigen Artikel wie Stopfen, Gasschläuche usw.,
die jede Fabrik mehr oder weniger gut erzeugen konnte. Erwähnt sei noch die aus
dem Fortschritt der Rohrleitungstechnik geborenen Neuerungen für die
Muffenverbindungen von Gussrohren (Schrauben z.B. von Schalke). Die Firma Clouth
hat die dazu erforderlichen zunächst mit Blei, später mit einem deutschen
Werkstoff armierten Ringe in Gemeinschaftsarbeit mit dem Erzeuger der Muffe im
Jahre 1930 entwickelt und fortlaufend solche Ringe geliefert und dabei ebenso
fortlaufend die Herstellungseinrichtungen up to date gehalten.
Clouth Firmengelände
Dachwerke
Hermann Backhausen sen.
Leiter der Schreinerei Clouth Werk
Bericht über das Clouth-Werk
Kabelwerke
Land & See Kabel Köln und Norddeutsche Seekabelwerke
Engländer und
Amerikaner waren als erste in der Atlantikkabelverlegung
tätig. Deutschland kam erst mit Schaffung eigener Kolonien
auf die Idee, Franz Clouth war da schon vorbereitet
Land- und
Seekabelwerke AG
gegründet
von Franz Clouth
Die juristisch separat neben Clouth
Gummiwerken gehaltene Kabelabteilung vergrößerte sich
produktionsbedingt schnell auf eine Fläche von 20.000
Quadratmetern mit 600 Arbeitnehmern und wurde am 11. Mai
1898 in die eigens hierfür gegründeten Land- und
Seekabelwerke AG ausgegliedert. Franz Clouth sah
berechtigt schon früh, daß die Kabelverlegungen im Rahmen
der staatlichen und kontinentalen Entwicklung sich explosiv
und finanziell als hochinteressant heraus stellen würde.
Warum gerade für ihn? Kabelverlegungen national und
international fanden drängendes Interesse. Hochinteressant
die durch Kabelverlegungen näher aneinander rückenden
Kontinente. Engländer und Amerikaner waren wegen
Kolonialfragen und der interkontinentalen
Verständigungsmöglichkeit als erste ins Rennen gegangen.
Teils wegen Kabelrissen in den ersten Durchgängen mit hohen
finanziellen Schäden. Für Clouth maßgebend zum Beitritt war
die Tatsache, das alle Kabel bestens isoliert sein mußten,
dies insbesondere auch in bezug auf jahrelanges liegen im
Salzwasser. Materialmäßig konnten diese Bedingungen nur
durch Guttaperchaummantelungen der Seekabel erfolgen und
damit kannte sich Franz Clouth bestens aus. Während
einfachere Bedingungen und auch überschaubare Konditionen
und Risiken bei Produktion und Verlegung von Landkabeln
gegeben waren, war die Seekabelverlegung, wie bei den
Versuchen der Engländer und Amerikanern spätestens um 1866
deutlich wurde, mit Existenz bedrohenden Risiken versetzt.
Juristische Beratung kann deshalb nur zu der Entscheidung
beigetragen haben, Land- und Seekabel rechtlich zu
verselbständigen. Risiken konnten sich deshalb auf diese
Firma begrenzen lassen.
Im Jahre 1901 wurde das Hauptunternehmen in eine GmbH
umgewandelt (Rheinische Gummiwarenfabrik Franz Clouth
GmbH),
hatte also u.a. auch mit Haftungsfragen bei Seekabelproduktion und
Kabelverlegung nichts direkt zu tun. Inhaber blieben Franz Clouth und Sohn
Konsul Max Clouth.
Land und Seekabel AG konnte schon mit
der Verlegung des ersten Seekabels von Emden nach New York
einen spektakulären Auftrag hereinholen. Dieses im Rahmen
der
Deutsch-Atlantischen
Telegraphengesellschaft
durchgeführte Projekt wurde am 1. September 1900 in Betrieb
genommen. Ein weiterer Auftrag brachte die Verlegung von
Kabeln 1898 in
St. Petersburg,
die erst 2001 ersetzt wurden. Aufsehen erregten auch die
Verlegungen eines Unterwasserkabels zwischen
Wangerooge
und dem
Leuchtturm Roter Sand
und die Verkabelung des
Nord-Ostsee-Kanals.
Der Kapitalbedarf der Seekabelwerke war so groß, dass
führende Kölner und Berliner Banken (Bankhaus
A. Levy & Co., Köln;
Dresdner Bank AG,
Diskonto-Gesellschaft,
Privatbanken
Bankhaus S. Bleichröder
sowie Born & Busse[2])
als
Bankkonsortium
eine Beteiligung von 50 Prozent übernahmen, die sie 1901 an
den Kölner Kabelhersteller
Felten & Guilleaume
übertrugen. F&G übernahm von der Familie Clouth die
restlichen 50 Prozent im Jahr 1904, sodass die Land- und
Seekabelwerke nicht mehr zur Firma Clouth gehörte.
Mit dem Kabelschiff
"von Podbielski" legten die
Norddeutschen
Seekabelwerke 1904 ein fast 8.000 km langes
1. deutsches
Kommunikationskabel von Borkum über die Azoren nach New
York.
(Heute NSW =
Norddeutsche Seekabelwerke/ Tochterunternehmen von General
Cable Corporation (USA))
150 Jahre
Transatlantikkabel, risikohafte Unternehmungen
Erich Möchel
Netzpolitik, Datenschutz - und Spaß am
Gerät.
Zum Jubiläum lassen
Facebook und Microsoft das erste Kabel über den Atlantik
legen, das weder Telekoms noch Carrier, sondern die beiden
Internetkonzerne kontrollieren.
Im
August 2016 haben die Verlegearbeiten für ein neues
Glasfaserkabel quer über den Atlantik begonnen. Mit einer
Übertragungskapazität von 160 Terabit pro Sekunde ist "Marea"
nicht nur das bisher leistungsfähigste Kabel zwischen Europa
und den USA, es ist auch das erste Kabel, das nicht von
Telekoms oder Carriern kontrolliert wird, sondern von
Internetkonzernen. Marea ist nämlich ein Joint Venture von
Facebook und Microsoft, der Dritte im Bunde, die
spanische Telefonica, ist nur über ihre Tochterfirma Telxius
eingebunden, die für die Verlegung und das operative
Management von "Marea" zuständig ist.
Vier
Dampfmaschinen trieben die Schaufelräder der "Great
Eastern" an, die fünfte die Schiffsschraube.
Zusammen ergab das 8.000 PS. Dazu kamen sechs
Segelmasten. Am Freitag. dem 13.Juli verließ die
Great Eastern, das damals größte
Transportschiff Valentia/Irland mit 2.730 nautischen
Meilen an Kabeln im Frachtraum. Vierzehn Tage später,
nach Kabel-Verlegung von 1.852 Meilen auf dem
Ozeanboden ankerte sie in Neufundland/Trinity Bay
und brachte die alte und die neue Welt in Sachen
telegraphischer Kommunikation zusammen.
Diese neue Verbindung wird - Zufall oder nicht - genau 150
Jahre nach der ersten zwischen den beiden Kontinenten
verlegt, denn 1866 ging das erste Transatlantik-Kabel in
Betrieb. Während die Verlegung eines Seekabels heute Routine
ist und von darauf spezialisierten Schiffen vorgenommen
wird, kam 1866 ein umfunktionierter Passagierdampfer zum
Einsatz. Die 1854 in Großbritannien gebaute "Great Eastern"
war mit 211 Metern Länge damals eines der größten
Dampfschiffe überhaupt. Dieses erste, funktionstüchtige
Kabel verlief auf der kürzestmöglichen Route zwischen
Neufundland und dem Südzipfel Irlands.
Längeres Kabel, beschleunigter Transport
Die
neue Hochleistungsverbindung von Facebook und Microsoft von
Virginia Beach nach Bilbao ist deshalb ungewöhnlich, weil
sie als einzige weiter südlich verläuft als alle anderen
Kabel zwischen Europa und den USA. Mit 6.600 Kilometern ist
es auch deutlich länger als alle übrigen Verbindungen, das
1866 verlegte Kupferkabel war im Vergleich dazu nur 3.400 Km
lang. Die theoretischen Signallaufzeiten sind zwar in Kupfer
und Glasfaser annähernd gleich, da sich die Signale
annähernd mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, Kupferkabel
sind weitaus anfälliger für Störungen und weisen eine höhere
Dämpfung auf. Dadurch kommt es zu höheren Fehlerraten, die
durch Protokolle zur Fehlerkorrektur zwar korrigiert werden
können, die Übertragungsrate wird dadurch aber naturgemäß
gebremst.
Kampf den Latenzen
Die unvermeidliche
Dämpfung des Signals wird durch kleine Verstärker
kompensiert, die sich in Abständen von mehreren Dutzend
Kilometern im Kabel selbst befinden. Diese Verstärker werden
über ein dünnes Kupferrohr, das gleichzeitig zum physischen
Schutz der Glasfaserbündel dient, über Strom versorgt. Den
sogenannten Nullleiter, also den zweiten Pol, der für den
Stromfluss nötig ist, bildet das Salzwasser. Das Kupferrohr
wird durch mehrere Isolationsschichten und geflochtene
Schutzhüllen gegen das Eindringen von Wasser abgeschirmt.
Der Datenstrom wird durch diese optischen Verstärker, die
einen äußerst niedrigen Strombedarf haben, kaum gebremst,
messbare Verzögerungen treten erst beim Switching in den
Datencenters auf. Auch wenn die Switches dort auf derselben
optischen Übertragungstechnologie basieren, entstehen
Latenzen, die sich mit jeder dieser Umleitungen summieren.
Im Kupferkabel von 1866
waren noch keine Verstärker, weil sie noch nicht erfunden waren. Die
Signallaufzeiten waren damals nicht das Problem, sondern die Lesbarkeit der
äußerst schwachen Signale. Diese ersten Übertragungen waren wie in den
Jahrzehnten danach als Morsezeichen codiert. Welches übergeordnete Protokoll für
Empfangsbestätigungen oder Ersuchen um Wiederholung dabei zum Einsatz kam, ist
nicht überliefert. Das Protokoll dürfte jedenfalls dem Q-Code geähnelt haben,
der seit 1909 in verschiedenen Varianten in der zivilen Luftfahrt, auf See, bei
Funkamateuren und Militärs im Einsatz ist.
Beginnend mit "Q" besteht der einstmals für die britische
Marine erstellte Code aus drei Buchstaben, der
funktechnische oder geografische Informationen, aber auch
Rückfragen zur Fehlerkorrektur und Steuerungsbefehle
übermittelt. "QRV" sowie die Kennung der eigenen Station
bedeutet zum Beispiel "ich bin empfangsbereit", ohne die
eigene Kennung ist es eine Frage an die Gegenstation. "QRO"
denotiert nach demselben Muster "ich erhöhe die
Sendeleistung" oder stellt eine Aufforderung dazu dar, "QSB"
gibt Auskuft über die Stärke des Signalschwunds, "QRN"
bezeichnet den Rauschanteil, "QSL" ist die
Empfangsbestätigung usw.
"Point to Point"-Duplex, wie gehabt
Die
Metadaten der analogen Kommunikation wurden - und werden bis
heute - im Frage- und Antwortschema von den Operators auf
beiden Seiten sozusagen manuell ausgetauscht. Aufgrund der
starken Dämpfung des Signals war das Kabel extrem verrauscht
und starkem Schwund ausgesetzt, samt "Fehlerkorrektur"
konnte die Übertragung eines Telegramms im Morsecode mehrere
Stunden dauern. Die für damalige Verhältnisse exorbitanten
Preise von zehn Dollar pro Wort sorgten dafür, dass nur
große Unternehmen und staatliche Organe die
transatlantischen Telegrammservices während der ersten
Jahrzehnte nutzten. Im digitalen Datenverkehr erledigen
diese Aufgabe zwar Maschinen, technisch-strukturell gesehen
ist es freilich immer noch dasselbe Duplex-Verfahren wie
heute zum Datenaustausch im "Point to Point"-Verkehr.
Die
Strategie hinter "Marea"
Im
Falle von "Marea" sind diese beiden Punkte Bilbao in Spanien
und Virginia Beach. Im selben US-Bundesstaat baut Microsoft
seit 2010 eines der größten seiner modularen Datencenter
auf, das bisherige Investitionsvolumen in Boydton, VA
beläuft sich auf mindestens 850 Millionen Dollar. Facebook
ist ebenso in Virginia mit einem großen Datencenter an der
Ostküste vertreten, in beiden Fällen fungieren sie als
"Slaves" der Datenzentralen an der Westküste der USA, wo
beide Konzerne ihren Hauptsitz haben. Diese Center sind
daher über nur zwei "Hops" an Bilbao in Spanien angebunden,
die Übertragungsprotokolle auf der gesamten, fast 7.000
Kilometer langen Datenstrecke stehen dabei unter der
Kontrolle der beiden Internetkonzerne.
Von
Bilbao aus ist London nur einen "Hop" entfernt, von dort
wickelt Microsoft derzeit schon einen Großteil seines
europäischen Datenverkehrs ab. In Bilbao terminiert auch das
weltumspannende Glasfasernetz des indischen Carriers Tata.
Der Landepunkt in Nordspanien zeigt auch, dass Facebook wie
Microsoft wohl auch hier große Datenzentren einrichten
werden, um Südeuropa sowie die Wachstumsregionen in
Nordafrika und Nahost möglichst frei von Verzögerungen
anzubinden. Vor allem in den letztgenannten Regionen, wo
vergleichsweise schwach dimensionierte regionale und lokale
Netze und entsprechend hohe Latenzen die Regel sind, ist das
Bedingung, um Echtzeitdienste ohne Aussetzer bzw. gar
Timeouts abzuwickeln.
Leviathan und die Weltkommunikation
Die
"Great Eastern" hieß ursprünglich sehr passend "Leviathan",
umgetauft wurde sie nach einer Kesselexplosion mit mehreren
Toten. Bereits hatte es beim Stapellauf zwei Tote gegeben,
erst den von einem Schlaganfall Tags davor dahingerafften,
ursprünglichen Eigentümer und Bauleiter des Schiffs, das
nach seinem Konkurs längst schon Banken gehörte sowie einen
Matrosen, als beim Wassern eine Ankerkette riss. Es folgten
Havarien und eine erneute Pleite, weil die Kosten für den
Passagierverkehr zwischen den Kontinenten die Einnahmen
überstiegen. Erst dann wurde die Great Eastern zu einem
Kabelleger umgebaut, der den Anfang des Zeitalters der
Weltvernetzung markieren sollte.
Seekabel müssen wegen
der technisch aufwändigen Wartung außerordentlich robust gebaut sein. Monopolare
Seekabel für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung müssen auf Seekarten
markiert sein, da sie durch ihr Magnetfeld Kompassanlagen von Schiffen
beträchtlich stören können.(Wickipedia zu Seekabel)
Tiefseekabel
Tiefseekabel
ermöglichen Datenkommunikation über große Distanzen und können Datenmengen
transportieren, welche größer sind als die der stärksten Kommunikationssatelliten.
Ein weiterer Vorteil gegenüber Satellitenverbindungen ist die deutlich geringere
Laufzeit
der Signale. Einen großen Nachteil teilen sie allerdings mit Satelliten:
Tiefseekabel können ebenso wie Satelliten nur mit großem Aufwand modifiziert,
gewartet, erweitert oder auf sonst eine Weise im Nachhinein bearbeitet werden.
Vor allem wegen des
hohen Datenaufkommens werden Tiefseekabel besonders häufig im Atlantik
zwischen Nordamerika und Europa eingesetzt. Es gibt nur noch wenige Länder, die
noch keinen Anschluss an ein Hochleistungsnachrichtenkabel haben.
Zu Beginn wurden noch
analoge elektrische Signale übertragen. Mittlerweile liegen auf dem Meeresgrund
Stränge von Glasfaserkabeln.
Ein Glasfaserkabel enthält mehrere Faserpaare, das im Nordatlantik verlegte
TAT-14
beispielsweise vier. Über ein Faserpaar können durch das sogenannte „Multiplexing“
viele Datenströme auf einmal fließen. Neueste Faserpaare können gut ein Terabit
Daten pro Sekunde übertragen. Die Glasfaserkabel liegen in einem Kupferrohr,
welches mit wasserabweisendem Verbundstoff ausgegossen ist. Um dieses Kupferrohr
liegt noch eine Röhre aus Aluminium zum Schutz vor dem Salzwasser, es folgen
Stahlseile
und, je nach Stärke des Schutzes, mehrere Schichten Kunststoff.
Das Kupferrohr dient gleichzeitig als elektrischer Leiter, um die in Abständen
(bei modernen Kabeln 50–80 km) erforderlichen ins Kabel eingeschleiften optischen Verstärker
mit Strom zu versorgen. Als Rückleiter
zum Betrieb der Verstärker dient das Meerwasser. Die Betriebsspannung erreicht
die Größenordnung von 10 kV. Vor den Küsten werden wegen des ansteigenden
Meeresbodens und der damit verbundenen Gefahr von Beschädigung durch
Schiffsanker oder Fischtrawler
stärker armierte Kabel verwendet. Allerdings helfen auch diese Vorkehrungen
nicht immer. Am 28. Februar 2012 kappte ein auf einen Liegeplatz im Hafen von
Mombasa wartendes Schiff ein Unterseekabel mit seinem Anker und legte damit
einen wesentlichen Teil der Internetanbindung Ostafrikas lahm.
Bereits
1811 schickte der Deutsche Samuel Thomas von
Soemmerring
elektrische Signale durch einen mit Kautschuk isolierten Draht, welcher
bei München
durch die Isar
verlegt worden war.[2]
Diese
frühen Versuche krankten jedoch vor allem an geeigneten Isolierungen. So
wurden für die Idee der Verlegung von Unterwasserkabeln seit Erfindung
der elektrischen
Telegraphen
mehrere Methoden ausprobiert. Doch erst die Erfindung der Guttapercha-Presse
1847 durch Werner Siemens
machte für die Unterwasserverlegung gut isolierte Kabel möglich.
Am 28.
August 1850 wurde zwischen Dover
und Cap Gris-Nez
bei Calais
das erste Seekabel verlegt, das jedoch bereits nach der Übertragung
eines ersten Telegramms am nächsten Tag von einem Fischereiboot mit
seinen Netzen unterbrochen
wurde. Ein Jahr darauf wurde ein armiertes
Seekabel zwischen Großbritannien und Frankreich verlegt. Dieses bewährte
sich und löste die Verlegung weiterer Seekabel aus – mit nicht immer
langer Haltbarkeit.
Versuche,
wie die Verlegung eines Kabels im Mittelmeer
zwischen Algerien
und Sardinien,
scheiterten jedoch zunächst an mangelhafter Ausrüstung. So fehlte zum
Beispiel eine geeignete Kabelbremse, mit der man das Abrollen des Kabels
von der Kabeltrommel auch bei großen Wassertiefen steuern konnte. Eine
solche wurde erst mit Werner Siemens’ Bremsdynamometer
verfügbar.
Da damals
das Versenden einer Nachricht von Amerika nach Großbritannien noch über
eine Woche dauerte, kam Cyrus W. Field
auf die Idee, ein Kabel am Meeresgrund des Atlantiks zu verlegen.
Im Jahr
1856 wurde die „Atlantic Telegraph Co.“ gegründet, um über deren
Aktienverkauf die nötigen Geldmittel zu beschaffen. Verlegt werden
sollte ein über 4500 Kilometer langes Kabel von Irland
nach Neufundland.
Die eingesetzten Schiffe, Agamemnon
und Niagara, begannen am 3. August 1857 bei Irland, mussten nach
mehreren behebbaren Kabelverlusten und -brüchen jedoch nach einiger Zeit
nach dem endgültigen Verlust des Kabels aufgeben.
Nach
Übungen in der Biskaya
im Frühjahr 1858 und einem weiteren glücklosen Versuch im Juni 1858
gelang das Unternehmen im dritten, am 17. Juli begonnenen Anlauf nach
einigen Schwierigkeiten schließlich, und am 5. August war die Verbindung
hergestellt. Am 16. August 1858 wurde dieses erste Tiefseekabel zwischen
Südwestirland und Neufundland mit dem Austausch von
Glückwunschtelegrammen zwischen Königin Viktoria
und dem amerikanischen Präsidenten James Buchanan
in Betrieb genommen. Die anfängliche Attraktion entwickelte sich jedoch
zu einer großen Pleite, denn die Übertragung der Grußbotschaft der
britischen Königin an den amerikanischen Präsidenten dauerte 16 Stunden,
obwohl sie nur 103 Wörter umfasste. Im September 1858 versagte das
Kabel; vermutlich war die Guttapercha-Ummantelung beim Verlegen
beschädigt worden, wodurch das Kabel nicht mehr ausreichend vor
Korrosion durch das Meerwasser geschützt war. Problematisch war, dass
damals die Topographie und Beschaffenheit des Meeresbodens
kaum bekannt war.
1864 wurde
ein 5100 Kilometer langes Seekabel mit verbesserter Schutzummantelung
vorbereitet und die „Great
Eastern“
als Verlegungsschiff beschafft, damals der größte Liniendampfer der
Welt. Am 31. Juli 1865 riss das Kabel beim Verlegen. Erst 1866 konnte
beim zweiten Versuch das erste Kabel verlegt werden, das langfristig die
Telegrafenverbindung zwischen Amerika und Europa sicherstellte.
Wenige
Jahre später gelang es vornehmlich den Briten, sowohl die USA mittels
Seekabel zu erreichen als auch über Freetown
in Sierra Leone den afrikanischen Kontinent. Ein weiteres Seekabel
verlief über Freetown bis nach Kapstadt.
Ägypten wurde eine wichtige Relaisstation für die Seekabel-Telegraphie.
Im Jahr 1868 wurde ein Seekabel von der Insel Malta nach Alexandria in
Ägypten verlegt. Dieses Teilstück verband ab 1870 indirekt London mit
Bombay.
Die hohen
Widerstände dieser langen Kabel schwächten das Signal sehr, das
ankommende Signal musste daher mittels Spiegelgalvanometer
ausgewertet werden. Andere Anwendungen als Telegrafie waren nicht
machbar.
1911
erläuterte der Telegrafiepionier Adolf Slaby
gegenüber der
kolonialtechnischen Kommission des
kolonialwirtschaftlichen Komitees
die Bedeutung der Seekabel für die geheime Nachrichtenübertragung so:
„Das wichtigste und interessanteste dringt ja nicht sofort in die
Öffentlichkeit. Die Bedeutung, welche die Marine heute der
Funkentelegraphie beilegt, hat sie veranlasst, ununterbrochen die
Erfinder zu immer weiteren Fortschritten anzustacheln. Aber die
Resultate und die Mittel, mit denen das erzielt ist, werden heute nicht
mehr veröffentlicht, sondern geheimgehalten. Man bedenke, daß bei der
Marine drahtlose Telegramme nicht nur eines Geschwaderverbandes
übermittelt werden, sondern mit 1000 und mehr Kilometern entfernten
Flotten gewechselt werden, daß diese Telegramme sich einen Weg suchen,
der ihnen von dem Telegraphisten einfach vorgeschrieben ist, und die
sich gegenseitig nicht stören".
Fernsprechkabel
Ab 1950
wurden Seekabel mit eingespleißten Verstärkern zur Übertragung von
Fernsprechsignalen möglich. Die Verstärker wurden über den Innenleiter
des Kabels mit Hochspannung versorgt, Rückleiter war das Meer. 1956
wurde das erste
Transatlantik-Fernsprechkabel
verlegt.
Der
Mantel des Glasfaserkabels ist aus
Polyäthylen, die lilafarbenen Schicht
darunter besteht aus Mylar-Band gefolgt von
Stahldrähten, einer Schicht Aluminium (4)
zum Schutz gegen Wasser sowie Polykarbonat
(5). Ein Kupfer- oder Aluminiumrohr dient
als Leiter zur Stromversorgung(7) , im
Innersten liegen die Glasfaserfaserbündel,
die in einen Mantel aus Vaseline eingebettet
sind.
Die Seekabel der
damaligen Zeit
waren ganz
ähnlich wie die
aktuell
verwendeten in
Schichten
aufgebaut,
wenngleich das
verwendete
Material
archaisch war.
Statt
Polytäthylen und
Mylar kamen
kautschukähnliche
Materiale wie
Guttapercha zum
Einsatz.
Norddeutsche Seekabelwerke
GmbH & Co. KG
von http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen5/firmadet54132.shtml
Allgemeines
Firmenname
Norddeutsche Seekabelwerke GmbH & Co. KG
Ortssitz
Nordenham (Unterweser)
Straße
Kabelstr. 9-11
Postleitzahl
26954
Art des Unternehmens
Seekabelwerke
Anmerkungen
Zunächst zu Felten & Guilleaume, dann Siemens, dann
Corning. Um 1943/1955: "Norddeutsche Seekabelwerke
Aktiengesellschaft"
Um
1898 planen die Felten & Guilleaume
Carlswerk AG. und die Land- und
Seekabelwerke AG., eine Gründung von
Franz Clouth, unabhängig voneinander, je
ein Seekabelwerk an der deutschen Küste
anzulegen.
11.05.1898
Als die deutschen Pläne, ein deutsches
überseeisches Kabelnetz zu schaffen,
ihrer Verwirklichung entgegenreifen,
gründet Franz Clouth in Köln-Nippes die
Land- und Seekabelwerke AG. Aber diese
Kabelwerke liegen im Innern
Deutschlands, die Beförderung längerer
Seekabel nach den Landungsstellen an der
deutschen Küste oder nach Übersee ist
zeitraubend, umständlich und
kostspielig. Keines der deutschen Werke
ist imstande, lange Seekabel durch
eigene Kabeldampfer auszulegen. Abhilfe
ist nur dadurch möglich, daß ein neues
Kabelwerk an einer geeigneten Stelle der
deutschen Seeküste gebaut werde, wo die
fertigen Kabel unmittelbar aus den
Lagerbehältern (Kabeltanks) des Werks in
die Kabeldampfer verladen werden können.
28.09.1898 bis 23.12.1898
Die Land- und Seekabelwerke AG.
verhandeln mit der oldenburgischen
Regierung, schließen mit ihr am 28.
September und 16./23. Dezember 1898
Verträge über die Errichtung einer
Kabelfabrik
23.10.1898
Die Land- und Seekabelwerke bestellen
durch Vertrag vom 23. Oktober 1898 einen
Kabeldampfer bei der Werft David J.
Dunlop & Co. in Port Glasgow (England),
da die deutschen Werften die Lieferung
eines solchen Dampfers in der verlangten
Frist von 12 Monaten nicht übernehmen
wollen.
01.11.1898 bis 31.12.1898
Die Land- und Seekabelwerke AG erwirbt
ein geeignetes, 13 Hektar großes Gelände
am linken Weserufer in Nordenham. Es
liegt weseraufwärts nicht weit von
Bremerhaven, die Weser kann dort bei
allen Witterungsverhältnissen, auch bei
Frost, von größeren Seeschiffen befahren
werden. beginnt mit den Bauarbeiten und
bestellt einen Kabeldampfer in England.
Da zwei Seekabelfabriken nebeneinander
nicht genügend beschäftigt werden
können, einigen sich die Beteiligten auf
Anregung des Reichspostamts: Es wird
eine neue Aktiengesellschaft
Norddeutsche Seekabelwerke gegründet,
deren Aktien Felten & Guilleaume und die
Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft übernehmen. Die
Land- und Seekabelwerke erhalten
Genußscheine mit begrenzter
Dividendenberechtigung als Abstand. Die
Norddeutsche Seekabelwerke AG. erwirbt
die Anlagen in Nordenham sowie den
Kabeldampfer und vollendet den Ausbau
der Kabelfabrik.
1899
J.
Engler findet Anstellung bei den
Norddeutschen Seekabelwerken, noch in
ihrer Kölner Verwaltung. Er bleibt dem
Werk Zeit seines Lebens verbunden. Er
beginnt seine Laufbahn als
Lege-Ingenieur und macht als solcher die
Lotungsreisen und großen Legungen in
Südostasien, im Nord- und Südatlantik
mit, anfänglich noch unter der Leitung
des Engländers Mr. Henry Bligh Forde.
01.1899
Die Land- und Seekabelwerke beginnen
bereits im Januar 1899, das Gelände
aufzuhöhen, die Uferböschung zu
befestigen, einen Pier in den Fluß
hineinzubauen, an dem später die
Kabeldampfer anlegen sollen, und einige
Fabrikgebäude zu errichten
Anfang 1899
Anfang 1899 wird mit der
Großherzoglichen Eisenbahndirektion in
Oldenburg ein Vertrag über den Anschluß
der Fabrikanlagen an die Bahngleise usw.
getätigt und der Bau des Anschlußgleises
in Angriff genommen.
27.05.1899
Gründung der Norddeutsche Seekabelwerke
Aktiengesellschaft (NSW) mit einem
Kapital von 2.000.000 Mark in Köln durch
Felten & Guilleaume Carlswerk AG (F&G)
und die Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft (DAT)
Firmensitz: Köln
27.05.1899
Die Norddeutsche Seekabelwerke werden in
Köln gegründet.
20.06.1899
Eintragung in das Handelsregister. Die
Aufgabe der Gesellschaft ist nach § 3
des Gesellschaftsvertrages:
a) die Herstellung von elektrischen
Kabeln und Zubehör, namentlich von
solchen Kabeln, welche zur Herstellung
von überseeischen Verbindungen dienen
(Seekabeln);
b) die Übernahme von Arbeiten für die
Legung von Kabeln der unter a) gedachten
Art und für die Reparatur an solchen
Kabeln;
c) der An- und Verkauf von Materialien
und Fabrikaten, welche bei der Tätigkeit
gemäß a) und b) direkt oder indirekt in
Frage kommen, und die Ausführung aller
sonstigen damit im Zusammenhang
stehenden Geschäfte. --
Das Aktienkapital von 2 Millionen Mark
zeichnen die Felten & Guilleaume
Carlswerk AG und die Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft je zur Hälfte
20.06.1899
Am
20. Juni 1899 übernimmt die Norddeutsche
Seekabelwerke AG. (NSW) den Kabeldampfer
und die Anlagen in Nordenham, für welche
die Land- und Seekabelwerke AG. (L&S)
bis dahin rd. 672 420 Mark aufgewendet
hatte.
08.1899
Im
August 1899 wird zwischen Felten &
Guilleaume und der Dt.-Atlantischen
Telegraphengesellschaft folgender
Vertrag abgeschlossen: Die NSW tritt in
alle bis dahin abgeschlossenen Verträge
ein, übernimmt die eingestellten
Beamten, verpflichtet sich zur
Erstattung der bisherigen Aufwendungen,
zur Zahlung einer Vergütung von 30 000
Mark für allgemeine Unkosten usw. und
gewährt den L&S Genußscheine
entsprechend der Anzahl der jeweils
ausgegebenen Aktien, die zum Bezuge von
1/3 der 5 Prozent des Aktienkapitals
übersteigenden Dividenden berechtigen
(vgl. § 8 und § 31 des
Gesellschaftsvertrages).
14.10.1899
Die Abmachungen des Vertrags vom August
werden in einem Vertrage zwischen der
Firma Felten & Guilleaume (F&G), der
Land- und Seekabelwerke AG. (L&S), der
Deutsch-Atlantischen
Telegraphengesellschaft (DAT) und der
Norddeutsche Seekabelwerke AG. (NSW)
bestätigt: F&G und DAT übernehmen alle
etwaigen Kapitalerhöhungen je zur Hälfte
und behalten ihren Aktienbesitz
ungeteilt für die Dauer von 15 Jahren
vom 15. Juni 1899 an; die Übertragung
der Aktien ist während dieser Zeit nach
§ 4 Absatz 3 des Gesellschaftsvertrages
an die Einwilligung der
Generalversammlung gebunden. F&G, L&S
und DAT errichten während desselben
Zeitraums keine Konkurrenzunternehmungen
in Europa für die Herstellung von
Seekabeln, die zwei Küstenpunkte
verbinden sollen, deren Entfernung
voneinander in der Luftlinie 200 km
übersteigt, und beteiligen sich auch
nicht an solchen Unternehmen. F&G und
L&S stellen während des gleichen
Zeitraums keine derartigen Seekabel her.
NSW wird dagegen während der nächsten 5
Jahre, vom 15. Juni 1899 an, Landkabel
nur anfertigen,
a) wenn es sich um Landkabel im Anschluß
an ein Seekabel für dessen Einführung in
das Kabelhaus oder in die
Telegraphenstation handelt, dessen
Ausführung NSW übernimmt; b) wenn es
sich um Aufträge handelt, die NSW von
F&G oder L&S zugewiesen erhält.
09.11.1899
Stapellauf des Kabellegedampfers "von
Podbielski" in der Werft Dunlop in
Glasgow
1900-1902
Bau und erste Erweiterung der
Werksanlagen und der Wohnhauskolonie
(Kabelkolonie) in Nordenham
Anfang 1900
Anfang 1900 sind die Kabel- und
Aderfabrik gebaut
1900
Erhöhung des Gesellschaftskapitals um M
2.000.000,00 auf 4 Millionen Mark
03.02.1900
Indienststellung des Kabellegedampfers
"von Podbielski" (nach dem
Staatssekretär im Postministerium
benannt). Daten: Länge über alles 77,2
m, größte Breite: 10.67 m,
Gesamtladevermögen: 1320 t, Kabelladung:
980 t, Tiefgang beladen: 5,03 m,
Maschinenleistung: 1600 PS,
Geschwindigkeit: 13 sm/h
10.08.1900
Die Norddeutschen Seekabelwerke
errichten eine Zweigniederlassung in
Nordenham
10.08.1900
Die Zweigniederlassung der Norddeutschen
Seekabelwerke in Nordenham wird
errichtet.
11.09.1900
Direktor Diederichs übernimmt von den
Land- und Seekabelwerken die Leitung der
Norddeutschen Seekabelwerke
01.10.1900
Die Seekabelfabrik nimmt den Betrieb
auf. Zunächst wurden dort nur
Telegraphen-Seekabel hergestellt
Herbst 1900
Die erste Kabellieferung ist ein
Vorratskabel für die Deutsch-Atlantische
Telegraphengesellschaft im Herbst 1900
Ende 1900
An
die erste Kabellieferung schließt sich
Ende 1900 die Anfertigung des
vieradrigen Kabels Borkum - Bacton III.
05.-18.12.1900
Die erste Arbeit des Kabeldampfers "von
Podbielski" ist die Legung eines von
Felten & Guilleaume im Carlswerk
hergestellten Kabels Tsingtau-Shanghai
in der Zeit vom 5. bie 18. Dezember
1900.
01.04.1901
Die Norddeutsche Seekabelwerke verlegen
ihren Geschäftsbetrieb von Köln nach
Nordenham. [auch 1908 genannt]
1902
Schütte übernimmt die Bauaufsicht des
ersten deutschen Kabeldampfers "von
Podbielski" auf einer Glasgower Werft
[schon 1899 vom Stapel gelaufen!!] sowie
den Entwurf und die Aufsicht der beiden
folgenden Kabeldampfer "Stephan" in
Stettin und "Großherzog von Oldenburg"
in Elbing.
1902
Es
kommen ein neues Werkstättengebäude,
eine Lager-Tankhalle und eine neue große
Tankhalle, Guttaperchakeller,
Imprägnierungs- und Lagergebäude hinzu.
30.06.1902
Erhöhung des Gesellschaftskapitals um M
2.000.000,00 auf 6 Millionen Mark
29.12.1902
Stapellauf des Kabellegedampfers
"Stephan" (nach dem Generalpostmeister
benannt). Das Schiff ist 115,82 m lang,
14,63 m breit, hat 7,49 m Tiefgang, 6050
t Tragfähigkeit, davon 4500 t für Kabel.
Die Maschinenleistung beträgt 2400 PS,
die Geschwindigkeit 11,5 sm/h
Frühjahr 1903
Der Kabellegedampfer "Stephan" wird im
Frühjahr in Dienst gestellt
1904
Erstes großes Guttapercha-isoliertes
Telegraphen-Seekabel von NSW gefertigt
und von den eigenen Kabelschiffen »von
Podbielski« und »Stephan« gelegt Borkum
Azoren - New York (7.993 km)
1905
Fie Fabrikanlagen werden nochmals
erweitert.
06.1905
Der Kabellegedampfer "von Podbielski"
wird an die niederländische Regierung
für Niederländisch-Indien verkauft. Er
erhält den Namen "Telegraaf"
15.11.1905 bis 19.11.1905
Das Seekabel Makassar-Balikpapan wird
durch die Norddeutsche Seekabelwerke
geliefert und gelegt, als Zubringer für
das deutsch-niederländische Kabelnetz im
Stillen Ozean.
1906
Bau des Verwaltungsgebäudes in Nordenham
23.02.1906
The Electrical Review, London, bringt
einen Aufsatz, in dem u.a. ausgeführt
wird:
"Wir fürchten, daß einige unserer
Kabelhersteller die Dinge leicht nehmen
und verabsäumen, sich hinsichtlich ihrer
Maschinen und Schiffe auf der Höhe zu
erhalten. Da hört man von
Elektromotoren, die alle Kabelmaschinen
in Nordenham treiben, von Röntgengeräten
zur Prüfung der Adern und Lötstellen,
von elektrischer Schweißung der
Schutzdrähte usw. und ist betroffen über
den Unterschied zwischen diesen
neuzeitlichen Verfahren und den
Einrichtungen einiger unserer
Kabelwerke. Bei den Schiffen ist der
Unterschied noch weit mehr ausgeprägt.
Man vergleiche den Stephan' mit einigen
unserer Kabeldampfer, die ungeachtet der
von ihnen geleisteten bewundernswerten
Arbeit, kaum als auf der Höhe der
Leistungsfähigkeit stehend bezeichnet
werden können. ...."
Ende Januar 1907
Das Verwaltungsgebäude wird bezogen
1908
Ein Kabelprüfgebäude kommt hinzu
14.04.1908
Verlegung des Firmensitzes von Köln nach
Nordenham
1909
Der Vertrag vom 14.10.1899 wird bereits
1909 über das Jahr 1914 hinaus auf
unbestimmte Zeit mit sechsmonatiger
Kündigung verlängert.
05.03.1911
Die französische Zeitschrift "Révue
Générale" schreibt nach der Legung des
deutsch-südamerikanischen Kabels: "Der
Wettbewerb der englischen
Gesellschaften, die politischen
Verhältnisse, die technischen
Schwierigkeiten bei der Legung von
11.000 km Kabel machen den Erfolg zu
einem einzigartigen. Die hohe
Leistungsfähigkeit der Norddeutschen
Seekabelwerke war schon unzweifelhaft
festgestellt ...."
1912
Seit 1912 werden auch
Fernsprech-Seekabel, beide mit
Guttaperchahülle, hergestellt
03.1912
Eine elektrische Krafterzeugungsanlage
von 1000 PS wird in Betrieb genommen
27.05.1913 bis 03.06.1913
Die Norddeutsche Seekabelwerke liefern
und legen Seekabel das Panama - Santa
Elena.
01.11.1913 bis 31.12.1913
Das Seekabel Soerabaja-Balikpapan und
Kema-Ternate wird im Nov./Dez. von den
Norddeutschen Seekabelwerken geliefert
und gelegt.
10.03.1918
Tod des Kabelingenieurs Giessen (seit
1903 im Unternehmen)
12.03.1920
Ludwig Schneidt und Ewald Dreyling
werden zu stellvertretenden
Vorstandsmitgliedern bestellt
1921
Übernahme des Aktienanteils der
Deutsch-Atlantischen
Telegraphengesellschaft durch F&G
19.05.1922
Erhöhung des Gesellschaftskapitals
während des Währungsverfalls m Mark
18.000.000,00 auf 24 Millionen
Papiermark
1924
Umstellung des Kapitals von M
24.000.000,00 auf RM 2.400.000,00
02.12.1924
J.
Engler wird stellvertretendes
Vorstandsmitglied der Norddeutschen
Seekabelwerke.
16.01.1925
Direktor Julius Engler wird
Stellvertreter des Direktors Diederichs
bzw. Felix Maria Connemanns
1925
Diederichs legt die Leitung der
Norddeutsche Seekabelwerke AG nieder.
01.01.1926
Nach dem Ausscheiden des Direktors
Diederichs übernimmt Direktor Felix
Maria Connemann die Leitung des Werkes.
928
Seit Ende 1928 werden auch
Fernsprechkabel mit Bleimantel
angefertigt
1929
Aufnahme der Fertigung von
papierisolierten bleiummantelten
Telefon-Landkabeln
01.04.1931
Felten & Guilleaume Carlswerk AG und die
Siemens & Halske AG einigen sich dahin,
ihre Seekabelbelange in dem Nordenhamer
Kabelwerk zu vereinigen; das
Aktienkapital der NSW entfällt von
diesem Zeitpunkt an je zur Hälfte auf
F&G und S&H.
1932-1935
Entwicklung der Elektroisolierfolie
Styroflex* aus Polystyrol und
Einrichtung der Styroflex-Fabrik
Einführung der
Kunststoffextrasionstechnik und damit
Beginn der NSW-Kunststofftechnik
21.03.1932
Ludwig Schneidt und Ewald Dreyling
scheiden aus dem Vorstand aus
1938
Seit der Betriebsaufnahme bis zum Jahre
1938 haben die Kabelwerke rd. 66000 km
Seekabel nach dem In- und Auslande
geliefert und zum größten Teil mit ihren
Dampfern gelegt.
10.07.1942
Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 10.
Juli 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV
vom 12. Juni 1941 um 50 % von RM
2.400.000,00 auf RM 3.600.000,00 mit
Wirkung ab 31. Dezember 1941. Die zur
Durchführung der Berichtigung
erforderlichen Beträge werden gewonnen
aus Anlagewerten mit RM 626.698,00 und
aus sonstigen Bilanzposten mit RM
783.302,00.
16.09.1942
Julius Engler wird zum ordentlichen
Vorstandsmitglied, Maximilian Greis und
Heinz Horn werden zu stellvertretenden
Mitgliedern berufen.
17.08.1943
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis
1943/44
01.01.1944
Heinz Horn scheidet als
stellvertretendes Vorstandsmitglied aus
und wird durch Bernhard Boos ersetzt.
01.08.1944
Walter Fuhr wird stellvertretendes
Vorstandsmitglied
05.08.1945
Vorstandsmitgliede M. Greis scheidet aus
1947
Aufnahme der Fertigung von
kunststoffisolierten Wickeldrähten für
Unterwassermotoren
04.07.1947
J.
Engler scheidet als Vorstandsmitglied
aus den Norddeutschen Seekabelwerken.
04.07.1947
Bernhard Boos und Walter Fuhr werden
ordentliche Vorstandsmitglieder
20.08.1948
J.
Engler wird in den Aufsichtsrat der
Norddeutschen Seekabelwerke berufen
1950
Entwicklung des Northylen, einer
Polyäthylen (PE)-Schlauchfolie für
Verpackungszwecke
28.04.1950
J.
Engler ist bis zum 28. April im
Aufsichtsrat der Norddeutsche
Seekabelwerke
1951
Lieferung und Legung des ersten
NSW-Seekabels nach dem Zweiten
Weltkrieg. 50 km PE-isoliertes
Telefon-Seekabel für die Verbindung
Schweden - Finnland
1957
Einstellung der Fertigung von Seekabeln
mit Guttapercha-Isolierung
1958-1959
Lieferung von 1.855 km Telefon-Seekabel
mit PE-Isolierung für die
Transatlantik-Verbindung TAT 2
1959
Aufnahme der Fertigung von extrudierten
knotenlosen Kunststoffnetzen, Poly-Net
1960
Aufnahme der Fertigung von
Verpackungsfolien aus Polystyrol,
Norflex
1962
Überflutung und starke Beschädigung der
Fabrikationsanlagen infolge einer
schweren Sturmflut
1962
Fertigung und Legung des
ICECAM-Telefon-Seekabels Island -
Grönland - Kanada (3.224 km)
1963-1964
Aufbau der Fabrikationsanlagen für
Light-WeightSeekabel (LWC)
1965
Lieferung von 2.223 km LWC-Kabel für die
Transatlantik-Verbindung TAT 4. Durch
das Comsat-Abkommen kein weiteres
Engagement von deutscher Seite bei
transozeanischen Seekabeln
1968
Zerstörung der Draht- und Leitungsfabrik
sowie großer Teile der Seekabelfertigung
durch einen Großbrand
1968
Verkauf der nicht mehr beschäftigten
LWC-Fabrikationsanlagen an die Simplex
Wire & Cable Co., USA
1968
Aufgabe des transozeanischen
Seekabelgeschäftes nach über 80.000 km
Kabel seit Gründung des Unternehmens
1969
Wiederherstellung der durch Brand
zerstörten Kabelfabrik 2 und Aufnahme
der Fertigung
1970
Bau der Poly-Net-Fahrik Entwicklung
1970
Fertigungsaufnahme von Geräten für die
Meeresmeßtechnik
1973
Neubau der Kabelfabrik 1 für
Fernmeldelandkabel
1977
Einstellung der Fertigung von
Fernmeldekabeln mit Papierisolierung
1978
Einstieg in die Umwelttechnik
Entwicklung von Methoden für die
Behandlung von Grund- und Abwasser
1979
Aufnahme der Fertigung von
Kunststoff-Riemen für die Fördertechnik
1979
Übernahme der Leuchtenfirma Cristallux
in Waldachtal
1980
Gründung der NSW Offshore Ltd. in
Aberdeen, zum Vertrieb von Spezialkabeln
für die Offshoreindustrie
1981
Gründung der NSW Corporation in Roanoke,
VA, USA Fertigung und Vertrieb von
NSW-Nunststofferzeugnissen und
NSW-Umwelttechnik
1981
Umbenennung der Felten & Guilleaume
Carlswerk AG (F&G) in Philips
Kommunikations Industrie AG (PKI)
1988
Umwandlung der NSW Offshore Ltd. in
Aberdeen in "NSW Technology Ltd."
(Vertrieb von Spezialkabeln für die
Offshoreindustrie)
1988
Verkauf von Cristallux
1989
Neubeginn des Seekabelgeschäftes - nun
mit Lichtwellenleiter (LWL)-Nachrichtenseekabeln
1992
Einstellung der Gerätefertigung für die
Meeresmeßtechnik
1994
Lieferung von 288 km LWL-Seekabel für
die Verbindung Lettland - Schweden; zu
der Zeit größte regeneratorfreie Länge
01.10.1995
Übernahme des von PKI (Philips)
gehaltenen NSW-Aktienpaketes durch die
Siemens AG zum 1. Oktober 1995
1996
Umwandlung der NSW AG in die NSW GmbH
1996
Zertifizierung des Geschäftsfeldes Kabel
nach DIN ISO 9001
1996
Neuausrichtung von NSW zum
Kompetenz-Zentrum für armierte
Lichtwellenleiter-Kabel im
Siemens-Konzern
1996-1998
Lieferung von mehr als 6.000 km
LWL-Seekabeln an die Siemens AG für die
Projekte Nigeria, Kolunthien, Cap Verde,
Philippinen und Azoren in den Jahren
1996 - 1998
1997
Modernisierung und Spezialisierung der
Kabelfabrik für die Fertigung von
LWL-Seekabeln und LWL-Erdseil-Luftkabein
1997
Einstellung der Styroflex-Fertigung
1998-1999
Mit Beginn des Geschäftsjahres 1998199
werden die Seekabel-Aktivitäten der
Siemens AG komplett von NSW
wahrgenommen, NSW übernimmt damit
weltweit alle Geschäftsfunktionen wie
Entwicklung, Vertrieb, Projektierung,
Herstellung, Legung, Wartung und
Reparatur von Seekabelanlagen
Vorstand: Julius Engler, Nordenham; Dr.
Maximilian Greis, Nordenham,
stellvertretend; Heinrich Hörn,
Nordenham, stellvertretend.
Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz
Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer;
Direktor Dr. Erich Thürmel,
Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer;
Direktor Felix M. Connemann, Bremen;
Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat
Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor
Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt;
Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt;
Generaldirektor Dr. Aloys Meyer,
Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer,
Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag,
Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß
Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM
3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken
zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten
& Guilleaume Carlswerk A.-G. in
Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske
A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden:
1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %;
*) auf das berichtigte Kapital.
QUELLE
[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5911]
THEMA
Zweck und Gegenstand des Unternehmens
(Organe und Kapital der Gesellschaft)
TEXT
Zweck: Herstellung von elektrischen
Kabeln und Zubehör, namentlich von
solchen Kabeln, die zur Herstellung von
überseeischen Verbindungen dienen
(Seekabeln); Übernahme von Arbeiten für
die Legung und Instandsetzung von Kabeln
der vorgedachten Art sowie anderweitige
Ausnutzung eigener und zur Verfügung
stehender Fahrzeuge; Herstellung von
Isolations- und ähnlichen Materialien
und von Fabrikaten hieraus. Die Fabrik
der Gesellschaft in Nordenham kam im
Herbst 1900 in Betrieb. Die Werkstätten
werden verschiedentlich erweitert.
(Vorstand: Julius Engler, Nordenham; Dr.
Maximilian Greis, Nordenham,
stellvertretend; Heinrich Hörn,
Nordenham, stellvertretend.
Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz
Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer;
Direktor Dr. Erich Thürmel,
Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer;
Direktor Felix M. Connemann, Bremen;
Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat
Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor
Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt;
Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt;
Generaldirektor Dr. Aloys Meyer,
Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer,
Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag,
Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß
Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM
3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken
zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten
& Guilleaume Carlswerk A.-G. in
Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske
A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden:
1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %;
*) auf das berichtigte Kapital.)
THEMA
Besitzverhältnisse (Organe und Kapital
der Gesellschaft)
TEXT
Anlagen: Fabrik in Nordenham,
Kabelschiff "Neptun" und Kabelschiff
"Norderney". (Vorstand: Julius Engler,
Nordenham; Dr. Maximilian Greis,
Nordenham, stellvertretend; Heinrich
Hörn, Nordenham, stellvertretend.
Aufsichtsrat: Generaldirektor Fritz
Lehmann, Köln-Mülheim, Vorsitzer;
Direktor Dr. Erich Thürmel,
Berlin-Siemensstadt, stellv. Vorsitzer;
Direktor Felix M. Connemann, Bremen;
Ministerial-Dir. a. D. Geh. Oberposrat
Dr. Peter Craemer, Bückeburg; Direktor
Theodor Frenzel, Berlin-Siemensstadt;
Dr. Fritz Luschen, Berlin-Siemensstadt;
Generaldirektor Dr. Aloys Meyer,
Luxemburg; Direktor Dr. Ulfilas Meyer,
Köln-Mülheim; Direktor Kurt Sontag,
Berlin. Gewinn-Verwendung: Gemäß
Aktiengesetz. Grundkapital: nom. RM
3.600.000,00 Stammaktien in 3600 Stücken
zu je RM 1.000,00. Großaktionäre: Felten
& Guilleaume Carlswerk A.-G. in
Köln-Mülheim (50%), Siemens & Halske
A.-G. in Berlin (50 %). Dividenden:
1927-1939: 0%; 1940-1942: 6, 4*), 4 %;
*) auf das berichtigte Kapital.)
Verlegung
von Seekabeln heute durch hochqualifizierte Menschen und Maschinen
Kabelverlegungsmaschine heute 2016
Rollentransport im Schiff Verlege-und Transportöffnung heute
Tauchtechnik
Anfang
der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Herstellung von vollständigen
Tauchapparaten für Tiefseetaucherei aufgenommen. Die Firma baute diese zunächst
sowohl nach dem englischen Scaphander wie auch nach dem
französischen Rouquayrol-System und kombinierte und verbesserte beide derart,
dass sie zu einem eigenen System gelangte, dem sie zuletzt auch telefonische
Sprech- und Höreinrichtungen hinzufügte. Vollkommenheit der Konstruktion und
Ausführung dieser Apparate brachte ihnen bald einen gewissen internationalen Ruf
ein, sodass sie nicht nur in Deutschland, vielmehr auch im Ausland sich
einführten und in Deutschland die ausländische Konkurrenz ausschalten. Ein
namhafter Abnehmer dafür war die kaiserliche Marine. Mit dieser schloss die
Firma zunächst im Jahre 1887 einen mehrjährigen Vertrag auf ausschließliche
Lieferung aller Tauchapparate und ihrer Zubehörteile für die Werften in Kiel,
Wilhelmshaven und Danzig. dieser Vertrag war inzwischen im gewissen
Zeitabschnitten immer wieder erneuert worden. Während der gesamten Zeit war kein
einziger Unglücksfall zu verzeichnen gewesen, der auf die Apparate
zurückzuführen gewesen wäre. An dieser Stelle sollten auch die großen
kugelförmigen Luftsäcke aus sehr stark normierten Stoffen mit Eisenarmaturen
genannt werden, wie sie an Bergungsunternehmen zur Hebung gesunkener Schiffe
geliefert worden. Außerdem sollten auch erwähnt werden die teilweise mit Luft
füllbaren, für den Seekrieg bestimmten Schwimmanzüge. Letztere waren aber sehr
schnell veraltet und wurden nicht mehr gebraucht.
Tauchapparaturen u.a. für die kaiserliche Marine
Die
Firma Clouth war schon vom Jahre 1887 ab der ausschließliche Lieferant der
kaiserlichen Marine in
Taucherapparaten. Zu diesen Apparaten wurden außer den wasserdichten Anzügen
auch die gesamten Helme, Pumpen, Regulatoren usw. geliefert. Im Laufe der Jahre
wurden von der Firma Clouth eine Reihe von wichtigen Verbesserungen
ausgearbeitet und patentamtlich geschätzt, unter anderem Einrichtungen zur
Sprech- und Hörverständigung mit dem Taucher. Bis in die ersten Jahre nach dem
1.Krieg wurden diese Lieferungen ununterbrochen und allein von der Firma Clouth
für die gesamte Kriegsmarine und einen großen Teil der Handelsmarine
fortgesetzt. Niemals ist in all den Jahren ein Unfall, der auf Fehler des
Apparates zurückzuführen war, vorgekommen. Schließlich wurden die Apparate
überflüssig, wenigstens zu ihrem wesentlichen Teil durch die Einführung der
schlauchlosen Sauerstoffapparate.
Noch
heute steht ein Zeuge dieser Schaffenszeit im Gebäude des damaligen kaiserlichen
Yachtclubs in Kiel. Die Firma hatte nämlich im Jahre 1914 wie mehrmals in den
früheren Jahren für die in Kiel stattfindende Regatta der Kieler
Segelvereinigung einen Preis gestiftet, dieses Mal einen Original-Taucherhelm,
der als Standuhr auf einem polierten Holzuntersatz ruhte und außen herum echt
vergoldet war. In dem vorderen Helmfenster war eine Uhr, in dem oberen ein
Thermometer, dem rechten ein Hygrometer und in dem linken ein Barometer
untergebracht.der Helm machte vom Äußeren her einen sehr monumentalen und
reichen Eindruck. Bei der am 7. Juni des Jahres 1914 statt gehaltenen Regatta
wurde der Preis durch seiner Majestät Kaiser Wilhelm II gehörendes Segelboot
„Meteor“ gewonnen und ging damit in den Besitz des Kaisers über.
Vielseitig und immer lebhaft waren die
Beziehungen zur Marine. Es gibt wohl kein Problem auf dem Sondergebiet der
Firma, dass sie nicht mit bearbeitet hätte. Hierhin gehören die Gummi Überzüge
auf den Außenbord und in der Wellenhose liegenden Teilen der Propellerwellen.
Diese Überzüge dienten zur Vermeidung von Korrosion und chemischer und
technischer Art an den Propellerwellen. Die schweren Wellen wurden auf den
betreffenden Werften (Kiel, Wilhelmshaven, Danzig, Elbing, Stettin usw.), die
kleineren bei den Wellenlieferanten zum Beispiel Gruppen oder in den Werkstätten
der Firma in Nippes überzogen.