In Memoriam: Franz Clouth (1838 - 1910) und Nachfolger Max Clouth
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Die Geschichte des Kautschuks

Vom Naturstoff zum Industrieprodukt (english see page end)

wenn Sie noch mehr wissen wollen in Details

Gummi Anbaugebiete (rot gekennzeichnete Gebiete)

Kautschuk und andere Kunststoffe

Kautschuk ist, wie bekannt, der Milchsaft (Latex) gewisser Pflanzen, die, soweit sie für seine Gewinnung in Betracht kommen, den Familien der Euphorbiazeen, Ulmazeen, Apocinazeen, und Asklepiadeen angehören. Ihre Heimat liegt etwa zwischen dem 25° nördlicher und dem 25° südlicher Breite, umfasst also das Äquatorial-Guinea Amerika und Afrika, Indien, den indischen Archipel und die Nordlichter Hälfte von Australien. Die kautschukreichsten Gebiete, in denen das Kautschuk in großen Mengen wild wachsend vorkommt, lagen und liegen in Brasilien und im Kongogebiet Afrikas. In Brasilien sind es hauptsächlich die dort heimischen Hevea- und Manihot-, in Mexiko die Guayule-, in Afrika die heimischen Landolphia- und Kickxia-, in Indien und Australien die Fikus-Arten  die wild wachsend Kautschuk liefern.

Kautschukgebiete (rosa eingefärbt)

Die Schwierigkeiten der Ernte in den Urwäldern, weit entfernt von Verkehrswegen, haben bereits früh dazu geführt, Versuche mit plantagemäßigem Anbau in günstiger gelegenen Gebieten wirtschaftlicher zu arbeiten, was nach Überwindung vieler Schwierigkeiten durchweg später dann günstige Erfolge erzielte und immer größeren Umfang annahm.die Ausdehnung der angebauten Flächen wurde für 1911 auf insgesamt 400.000 ha angegeben, wovon auch die deutschen Kolonien in Afrika damals etwa 25.000 ha entfielen. Die Produktion an Plantagenkautschuk wurde für 1910 zum Beispiel insgesamt auf etwa 6.000 t angegeben . Da die Mehrzahl der Pflanzungen noch jung war und die Kautschukbäume durchweg erst nach 6-8 Jahren anfangen, eine regelrechte Ernte zu liefern, brauchte man auch hierfür Zeitpunkt.

Die beste Sorte Rohkautschuk war der aus der wild wachsenden Hevea in Brasilien gewonnene.dieser kam nach ihrem Ausfuhrhafen benannt unter der Bezeichnung "Fine Para" in den Handel. Das  aus der auf  Ceylon mit Erfolg akklimatisierten Hevea plantagenmäßig erzeugte Kautschuk, das sogenannte „Ceylon Plantagen Gummi“ war zwar im Preis etwas höher als jenes, aber dieser Preisunterschied war nicht in der Qualität begründet, vielmehr darauf, dass bei der Gewinnung und Aufbereitung sorgfältiger gearbeitet wurde als beim wild wachsenden Kautschuk. Infolgedessen gab es in der Fabrikation später einen geringeren Waschverlust.

Die ungeheure Hausse des Kautschukmarktes der Jahre 1909-1911 hatte ihre vornehmste Ursache in den mit dem gesteigerten Weltverbrauch nicht Gleichschritt haltenden Zufuhren von Wild-Para-Kautschuk, Spekulation und künstliche Treiberei, wie dies in solchen Entwicklungen nicht ausbleiben kann, wirkten natürlich mit. Demgegenüber befanden sich die Fabriken in einer höchst schwierigen Lage, die ihnen erhebliche Opfer auferlegte, weil es damals nicht möglich war, die Erhöhung der Preise für Fertigwaren in dem Maße vorzunehmen, wie es der Preis des Rohproduktes in seiner Preissteigerung verlangt hätte.

 

Die Geschichte der Menschheit ist eng mit den jeweils verfügbaren Werkstoffen verbunden. Die Menschen lernten, neben den Materialien natürlichen Ursprung, zum Beispiel klebenden Baumharzen auch künstlich erzeugte Werkstoffe einzusetzen. Später wurden aus Naturprodukten wie Milch, Kautschuk und Zellulose sowie aus fossilen und nachwachsenden Rohstoffen Kunststoffe gefertigt. Die Entwicklung derartiger Kunststoffe hat die Entwicklung unserer Zivilisation und Kultur seit dem Mittelalter in einer Weise gesteuert und beschleunigt, die ohne diese Werkstoffe aus Menschenhand nicht denkbar wären. Die sich nach dem 18. Jahrhundert rasch verändernden sozialen Strukturen führten zu einer Fülle von Imitationen und Surrogatsstoffen, die dem Bürger Zugang zu bis dahin nur wenigen, meist wohlhabenden Schichten vorbehaltene Dinge ermöglichten. Beispiele hierfür sind damalige Möbel, Puppenköpfe und Ornamente aus Pappmaschee, später Linoleum als Bodenbelag und schließlich das im 19. Jahrhundert erfundene Zelluloid als künstliches Elfenbein.

schließlich erschien es selbstverständlich, dass die chemische Wissenschaft einem Artikel, der wie das Kautschuk eine so außerordentliche Wortbedeutung im Weltmarkt errungen hatte, schon frühzeitig seine gesteigerte Aufmerksamkeit erhielt, ein solches Naturerzeugnis letztlich durch ein synthetisches Verfahren zu ersetzen. Die ersten bemerkenswerten Versuche in diese Richtung lagen um ein anderthalbiges  Jahrhundert zurück. Hauptsächlich waren esBouchardat, Tilden und Wallach, die sich mit dem Problem damals beschäftigten. Ihnen war es gelungen, durch trockene Destillation aus dem Kautschuk Isopren herzustellen, das später auch aus anderen Stoffen gewonnen wurde. Umgekehrt aber gelang es nicht, aus dem Isopren Kautschuk oder ein Diesem ähnliches Material zurückzugewinnen. Rastlos wurde in den Laboratorien an der Lösung dieser Frage gearbeitet, lange ohne Erfolg. Dagegen wurden nach einer anderen Seite, die jener parallel verlief, gute Ergebnisse erzielt. Diese betraf die Regenerierung und Wiederverwendbarkeit des verbrauchten vulkanisierten Kautschuks, des sogenannten Altgummis, welches früher als vollkommen wertlos meistens in die Feuerung unter die Dampfkessel wanderte. Wenn auch zunächst nicht erreicht wurde, aus diesem Altmaterial ein dem jungfräulichen Kautschuk gleichwertiges Produkt zurückzugewinnen, so war es letztlich doch gelungen, Regenerate zu liefern, die als Beimischungen sehr wohl verwendbar waren, weil in vielen Fällen vollkommen zweckentsprechend.

Im Jahr 1909 gelang es dann auf einem anderen, viel wichtigeren Gebiet, dem  Chemiker bei den Farbenfabriken, vormals Friedrich Bayer & Co in Elberfeld, Dr. Fritz Hofmann, in Gemeinschaft mit Dr. Coutelle, einen technischen Weg zu finden, reines Isopren und auch andere diesem nahestehende Verbindungen aus Kohlenstoff und Wasserstoff durch entsprechende Behandlung in ein Produkt überzuführen, welches sich in seinen chemischen Eigenschaften vom natürlichen Kautschuk so gut wie nicht unterscheidet. Zu dem selben Resultat kam auch Professor Harries in Kiel. Letztlich unterlag es damit keinem Zweifel mehr, dass die stets offene Frage der synthetischen Erzeugung des Kautschuk damit wissenschaftlich gelöst war. Die Kostspieligkeit des damaligen Verfahrens schloss damals die praktische Verwendung des synthetischen Kautschuks für die Zwecke der Industrie noch weitgehend aus, weil zu teuer. Gleichwohl war es damals nur noch eine Frage der Zeit, das ebenso, wie es beispielsweise beim künstlichen Indigo geschehen war, auch ein billigeres Verfahren gefunden werden würde.

Dadurch aber eröffnete sich für die Kautschuk-Industrie eine ganz neue Zukunft, die nur als eine segensreiche angesehen werden konnte. Vornehmlich eröffnete diese Zukunft die Aussicht auf künftig stetigere Preise des Rohgummimarktes, die durch das künstliche Produkt reguliert werden konnten. Außerdem würde die absehbare Verbilligung des Rohmaterials es künftig gestatten, sich der Herstellung einer großen Reihe von Artikeln zuzuwenden, für die Kautschuk zwar vorzüglich geeignet erschien, deren Herstellung aus dem teuren Stoffen, eben wegen des hohen Preises, bis dahin ausgeschlossen waren. Nach alledem konnte man annehmen, dass die Kautschukindustrieeiner vollkommen umwälzenden Zukunft entgegensah.

Bis 1850 nur brasilianischer Kautschuk

Bis etwa zum Jahre 1850 war Brasilien der einzige wichtige Kautschuk-Erzeuger. Es lieferte nach dem Ausfuhrhafen PARA benannten Para-Kautschuk des Amazonasgebietes. Die um das Jahr 1800 40-jährlich erzeugten etwa 400 t reichten in den folgenden Jahrzehnten bei weitem nicht mehr aus.der Kautschuk kam damals teilweise noch in Form von Flaschen und Schuhen, also Gebrauchsgegenständen der Kautschuksammler nach Europa. Einige dieser Schuhe waren eine Zeit lang im Museum der Firma Clouth zu sehen. Nach 1840 wurden auch andere Gebiete zur Kautschuklieferung herangezogen, unter anderem Süd-Ost-Asien und etwa 1870 auch Afrika. Mit der Erfindung des Pneumatiks und dem dadurch bedingten aufblühen der Kautschukindustrie brach eine neue Epoche an. Immer größere Mengen des Rohproduktes wurden gebraucht und immer neue Gebiete in den Bildnissen Amerikas, Afrikas und Asiens wurden erschlossen, sodass um die Jahrhundertwende etwa nur noch die Hälfte des Kautschuk aus dem Amazonas-Gebiet, die andere Hälfte aus den übrigen Gebieten gewonnen wurde. Praktisch war das alles aber noch Wildkautschuk. Um 1860  erfolgten auf Java erkennbare Versuche der plantagenmäßigen Gummierzeugung aus Ficus Elastica auch bei den Engländern auf ihren indischen Besitzungen, die zum Erfolg führten.bei den Engländern allerdings mit einem anderen Baum, nämlich der Hevea Brasiliensis. Sir Henry Wickham hatte 1876 etwa 70.000 Stück Hevea -Samen  nach Kew-Graden in London gebracht. 2000 Stück Kanten und wurden sorgsamst in den botanischen Garten von Peradeniya (Ceylon) überführt und bildeten den Grundstock für die asiatische Plantagenwirtschaft. Im Jahre 1899 kamen die ersten 4 t in den Handel bei einer Welt Kautschuk-Erzeugung von damals 49.000 t. Die Erzeugung von diesem Plantagenkautschuk stieg nun langsam an.

1905 - 143 t = 0,2 % der Welterzeugung von 62.000 t

1910- 8200 t = 11,6 % der Welterzeugung von 70.500 t

1915 - 107.000 t = 68 % der Welterzeugung von 158.000 t

1920 - 305.000 t = 88,7 % der Welterzeugung von 343.000 t

1927 - 481.000 t = 93,4 % der Welterzeugung von 516.000 t

1930 - 797.000 t = 97,6 % der Welterzeugung von 817.000 t

Aus dieser Zusammenstellung ersieht man eine Umstellung der Weltwirtschaft, wie man sie bei anderen Produkten kaum finden wird. Der wirtschaftende Mensch hatte im Verlauf von etwa 25 Jahren unter ungeheurem Aufwand an Arbeitskräften, Kapital und wirtschaftlicher, betrieblicher Forschung eine einzigartige räumliche Verlegung der Kautschuk-Erzeugung durchgeführt. London, der Finanzier der Welt, hatte sich des Kautschuk angenommen, ein stark spekulatives Element kam zu der Verbrauchssteigerung hinzu und die Jahre der Hochkonjunktur 1908-1912 (die die Jahre des „Rubberbooms") zeigten massiv steigende Durchschnittspreis.

Das Monopol des Wildkautschuks, insbesondere Brasiliens, war, wie aus der Tabelle ersichtlich, schon in den Jahren um 1920 herum gebrochen. Die hohen Preise hatten zur Ausweitung der Plantagenwirtschaft in einem Maße geführt, welches die Erzeugungsmengen dem Verbrauch vorauseilen ließen. Die Preise kamen dadurch ins Abwärtsgleiten und erreichten um 1922 ihren vorläufig tiefsten Stand. damals entstand der Plan, die Produktion und den Verbrauch wieder ins Gleichgewicht zu bringen, der sogenannte Stevenson-Plan. Dieser ging von den Engländern aus, die Holländer lehnten nach langwierigen Verhandlungen ab, sodass am 1.11.22 der Stevenson-Plan für Malaysia und Ceylon gesetzlich in Kraft trat. Ihm schlossen sich die übrigen englischen Kolonien freiwillig an. Der Plan sah für jede Plantage eine Standardproduktion vor, fußend auf der Zeit vom 1.11.19 bis zum 31.10. 20. Von dieser Standardproduktion durfte nach dem Stevenson Restriktionsschema nur die zulässige Exportquote (zunächst 60 %) zu einem Mindest-Zollsatz ausgeführt werden. Mengen darüber hinaus wurden mit einer gleitenden Ausfuhrtaxe belegt. Man suchte den Kautschukpreis  zu stabilisieren. Die Folge war eine allmähliche Preissteigerung.

aber die Hausse währte nicht lange. In erster Linie durch Gegenmaßnahmen des Hauptkonsumenten, der vereinigten Staaten von Amerika. Rufer in diesem Gummikrieg mit dem Schlagwort „use less rubber" (verbrauche weniger Gummi) war Staatssekretär Hoover. Der Verbrauch an Autoreifen ging trotz der erhöhten Automobilproduktion zurück und der erhöhte Verbrauch an Regenerat, dass selbst in amerikanischen Reifen erster Qualität mit 25 % erhalten war, drückte auf den Kautschukverbrauch. Amerika ging ferner dazu über, selbst Kautschuk-Pflanzungen anzulegen und erwarb Plantagen und Ländereien in den verschiedensten Ländern der Welt, insbesondere auch Sumatra.

Den inneren Schwierigkeiten des Stevenson-Systems (Holland gehörte ja nicht dazu) und den äußeren Einwirkungen, insbesondere von Amerika her, musste England sich beugen. Am 1.November 1928 wurde das Restriktionssystem aufgegeben. Damit war die freie Wirtschaft in der Kautschuk-Erzeugung und im Kautschukhandel wieder eingeführt. Die Folge war, dass sehr bald die erzeugten Mengen in steigendem Maße zunahmen und zwar waren es unter anderem die kleinen Erzeuger, die Besitzer der "Rubber Gardens", die unvorhergesehene Mengen an sogenanntem "Native Rubber" lieferten. Die Eingeborenen, die in Malaysia und Ceylon die Kautschuk-Kultur kennengelernt hatten, begannen, in ihrer Heimat (Süd-Ost-Asien) zurückgekehrt, auf eigenem Grund und Boden mit der Kultur von Kautschuk-Bäumen. Dieser Native Rubber (Eingeborenen-Gummi), in gewöhnlichen kleinen Betrieben gewonnen, den der Besitzer mit seinen Familienangehörigen und notfalls wenigen Lohnarbeitern bewirtschaftet, war aus kleinen Betrieben, die also sehr beweglich in der Anpassung an Konjunkturschwankungen waren und wurden. Besser als die Großbetriebe. Waren die Preise schlecht, stellten sie den Betrieb ein, waren die Preise gut, dann wurde wieder eröffnet. Das führte aber dazu, dass die Kautschuk-Erzeugung nunmehr dem Verbrauch wieder vorauseilte. Dadurch und durch den Zusammenbruch der Weltwirtschaft hatten dann die Preise stark fallender Tendenz. Trotz der bisherigen Misserfolge wurde weiter der Plan einer zwangsweisen Beschränkung der Rohgummi-Erzeugung wieder aufgenommen.

Waren es damals beim "Stevenson-Plan" die europäischen Pflanzer, die für eine Zwangsregelung eintraten, so waren es jetzt die asiatischen Kleinpflanzer, insbesondere die Gummipflanzervereinigung Malaysias (damals Malaya genannt). Diese erließ Aufforderungen an die Pflanzerinsidern und niederländisch-Indien und ihre neuen  Restriktionsbestrebungen fanden gute Aufnahme bei den maßgeblichen holländischen Pflanzer-und Regierungskreisen.

Am 18. September 1933 sprach sich auch die "Rubber Growers Association" für eine Beschränkung aus. Die britische Regierung forderte die Mitwirkung aller Erzeugungsgebiete, während die Franzosen Indo-China von einer Beschränkung ausgenommen haben wollten, was sie auch später durchsetzten. Nach mancherlei Schwierigkeiten wurde am 1. Juni 1934 die Restriktioneingeführt, wobei außer Indo-China zunächst auch Siam von der Restriktion frei blieb. Die niederländisch-indische Regierung belegte, um auch die Eingeborenen zur Einschränkung zu zwingen, die Ausfuhr von Nativem Kautschuk mit einer besonderen Ausfuhrabgabe.

Deutschland stand im Jahre 1936 bezüglich der Kautschuk-Einfuhr an dritter Stelle hinter den vereinigten Staaten mit 573.500 t und  England mit 99.700 t. Über die Welt Kautschuk-Wirtschaft lässt sich sagen, dass die Restriktionen im Jahre 1936 erfolgreich gewesen ist. Die Kautschuk-Pflanzung Wirtschaft kam wieder auf eine ertragsfähige Basis.

 

Kautschukprodukte der Zeit

 

 Der erste technisch brauchbare Kunststoff im heutigen Sinne war der vulkanische Wildkautschuk, der als Hartgummi (EBONIT) ein Surrogat für Ebenholz wurde und sogar natürliches Schildpatt ersetzte. Den chemisch modifizierten Naturstoffabkömmlingen aus Naturkautschuk, Kasein und Zellulose folgte zu Anfang des 20. Jahrhunderts als erster voll- synthetischer Kunststoff das von Leo Hendrik Baekeland entwickelte „BAKELIT“, ein Polymeeres aus Phenol und Formaldehyd, das zwar schon 1872 entdeckt worden war, aber zunächst kaum  Anwendungsinteresse erregte, denn man fand zunächst keine praktische Anwendung dafür. Mit den sogenannten Phenolharzen begann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die moderne „Kunststoffzeit“ in der auch zahlreiche weitere synthetische Produkte wie Polyvinylchlorid, Polystyrol und die Poliolefine ihren Ursprung haben.

Durch das Zusammenwirken wissenschaftlicher Grunddisziplinen des Kunststoffgebietes gelang es später schließlich, die in der Anfangszeit nur empirisch erkannten Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften der Kunststoffe zu verstehen. Gleichzeitig entstand mit den Verfahren zum Formen von Kunststoffen zu Fertigprodukten ein eigenständiger Zweig der Ingenieurwissenschaft, sodass heute Chemie, Physik und Verarbeitungstechnik mit den dafür verwendeten Maschinen gemeinsam die Säulen dieser jüngsten Werkstoffgruppe in der Geschichte der Technik bilden.

Kautschuk werden getrennt von den Kunststoffen als eigene Werkstoffgruppe betrachtet. Das hängt in erster Linie mit seinem elastischen Verhalten zusammen und den dadurch von den klassischen Kunststoffen sehr verschiedenen Eigenschaften. Der Naturkautschuk gehört zusammen mit einigen synthetischen Stoffen mit ähnlichem Verhalten zu den Elastomeren, wie im technischen Sprachgebrauch die schwach, d. h. weiten, vernetzten kautschukelastischen Polymeren genannt werden, für die auch die Bezeichnung „Gummi“ gebräuchlich ist.

Physikalisch beruht der Unterschied zwischen Kunststoffen und Kautschuk vor allem auf der sehr verschiedenen Lage der Glastemperatur, also dem charakteristischen Übergang vom glasartigen, harten in den elastischen Zustand der relativ weitmaschigen Netzstruktur der vulkanisierten Kautschuke.

Bei Kautschuk handelt es sich um weitgehend amorphe mehr oder minder elastische Polymere mit Glastemperaturen unterhalb der Gebrauchstemperatur. Eine besondere Gruppe bildet der starre, also engmaschig vernetzte Hartgummi, der zum Beispiel als EBONIT in vielen Eigenschaften und seinen Anwendungen eher den pyroplastischen Kunststoffen entspricht, da er nur wenig elastisch ist und sich deshalb auch kaum gummiartig verhält.Die Gummi-Elastizität ist eine Folge der besonderen Anordnung der Kettenmoleküle

Der aus Brasilien stammende Kautschuk, Havea Brasiliensis, ist bereits seit dem 16. Jahrhundert in Europa bekannt. Dieser Naturkautschuk hatte aber erst seine große wirtschaftliche Bedeutung aus drei Gründen im späteren 19. Jahrhundert:

1. die Entdeckung der Vulkanisation machte aus dem klebrigen Kautschuk dauerhaft stabilen Gummi

2. die technische Entwicklung des Gummireifens führte zu einem rasanten Anstieg des Kautschukbedarfs

3. nur durch das schrittweise verdrängen des Wildkautschuks durch Plantagenkautschuk konnte der rasch steigende Verbrauch um die Wende zum 20. Jahrhundert gedeckt werden

Die größte Bedeutung für die Entwicklung der Kautschukindustrie kam zweifellos der Vulkanisierung zu, die dem Kautschuk die Klebrigkeit und die Löslichkeit nimmt. Nicht ganz klar ist die Herkunft des Wortes „Vulkanisierung“, vielfach wird vermutet, dass die mit Schwefel und Hitze, den Attributen des Vulkanismus, verbundene Behandlung des Kautschuks daher ihren Namen erhalten hat

Im Jahr 1839 entdeckte der Amerikaner Charles Goodyear vermutlich zufällig beim Erhitzen einer Mixtur aus Kautschuk und Schwefel auf einer heißen Herdplatte die Vulkanisation des Kautschuks .Er untersuchte diesen Vorgang genauer, konnte aber damals noch nicht wissen, dass bei etwa 140 °C die linearen Ketten des Naturkautschuks über Schwefelbrücken zu einem dreidimensionalen Netzwerk verknüpft werden.

Charles Goodyear erteilte sofort nach dem Patentieren seines Verfahrens zur Kautschuk-Vulkanisation 1844 Lizenzen an verschiedene Fabrikanten zum Herstellen von Gummischuhen. Die nach seinem Verfahren erzeugten Schuhe wurden jedoch beim Gebrauch rasch hart und erweichten bei heißem Wetter. Die Herstellung war auch umständlich, da jeder Schuh aus vier Teilen bestand, die einzeln hergerichtet und dann zusammengesetzt werden mussten. Ein Nachteil seines Verfahrens war die lange Dauer von einigen Stunden, die zum vollständigen vulkanisieren erforderlich war.

Im Rahmen dieser Vulkanisation des Kautschuks festigte sich aber schnell die Auffassung, dass das Ganze ein chemischer Prozess sei. Im Jahre 1846 erfand dann der Engländer Alexander Parkes den sogenannten kalten Vulkanisierprozeß. Durch diesen Vorgang wurde erzielt, dass der Kautschuk in einer Lösung von Chlorschwefel in Schwefelkohlenstoff getaucht wurde, was hauptsächlich zum wasserdicht machen von Geweben damals benutzt wurde.

Kautschuk ist und bleibt einer der vielfältigsten  Einsatzmittel für den menschlichen Alltag

Ursprünglich in Brasilien mit Weltmonopolstellung zu Hause, wurden, wie bereits beschrieben,  70.000 Samen durch den im Amazonasgebiet  lebenden Engländer Henry Wickam 1876 aus Brasilien heraus geschmuggelt, 2000 keimten in englischen Gewächshäusern aus und gelangen als junge Pflanzen nach Ostasien, insbesondere Indonesien. Während in Brasilien und dem Amazonasgebiet Gummibäume vereinzelt im Wald standen und deshalb zeitaufwendig angezapft werden mussten, entwickelte Fernost schnell ein Plantagensystem, mit dem vermehrt Verkaufspotential für den Weltbedarf beschaffen werden konnte. Das brasilianische Verkaufsmonopol wurde damit durchbrochen. Wer in Peru den Amazonas sehen möchte, fliegt nach Iquitos. Der Kautschuk hatte auch Iquitos in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts reich gemacht. Gummibarone wie "Fitzcarraldo", verkörpert von Klaus Kinski in dem Film von Roman Herzog, ließen sich pompöse Villen an die Uferpromenade bauen. Die Jugendstilfassaden sind heute zum Teil restauriert noch anzusehen. Nach 30 Jahren war es aber auch dort damals mit dem Kautschuk-Boom vorbei.

Die Entwicklung der Fahrzeugindustrie heizte zudem den Weltbedarf an Kautschuk rasant an. Daraus entwickelten sich schnell Kautschukverarbeitungsbetriebe, zu denen dann auch die Fa. Clouth in Köln Nippes gehören sollte.

Vom Wildkautschuk zum Plantagenkautschuk

Durch die Suche nach komfortableren Reifen für Kutschen und die ersten Fahrräder und Autos stieg der Kautschukbedarf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so stark, dass der Wildkautschuk nicht mehr ausreichte. Die Erzeugung von Wildkautschuk (im Jahre 1830:150 t, im Jahr 1856:7.000 t) war auch naturgemäß nicht beliebig zu steigern. Schon im Jahre 1890 stand der Weltproduktion von 29.000 t ein Verbrauch von 27.000 t gegenüber.

Das für die Kautschukpflanze erforderliche und in Europa nicht herrschende Klima der Erzeugerländer, vor allem in Südamerika und Ostasien, lange Transportwege nach Europa und der auch durch Spekulation auf dem Markt stark schwankende Preis des Wildkautschuks (derzeit ca. 1300 USD/Tonne) Dies wiederum führte dazu, dass alle Länder, die in diesen Regionen Kolonien besaßen, Kautschuk liefernde Pflanzen in Plantagen anzubauen begannen.

Um das zu verhindern, achtete vor allem  Brasilien, wie eingangs bereits erwähnt,  zunächst streng darauf, dass keine Samen des Kautschuks ins Ausland gebracht werden durften. Dennoch schmuggelte Henry Wickham der dafür 1926 geadelt wurde, schon im Jahre 1876 etwa 70.000 Haveasamen von Brasilien nach London, aus denen 2600 Pflänzchen gezogen werden konnten. 1800 dieser Pflanzen bildeten um 1880 in Ceylon und Malaysia den Grundstock der ersten Plantagen in Südostasien. Im Jahre 1889 wurden daraus 550 kg Plantagenkautschuk gewonnen und 1900 kamen bereits 4.000 t auf den Weltmarkt. 1910 und 1920 übernahmen die Plantagen nach und nach die Kautschukproduktion fast völlig.

Die Geschichte um Henry Wickham ist übrigens im Film "Kautschuk" treffend wiedergegeben.https://youtu.be/_JYXnJB_wgE

 Gummiherkunft und aktuell im Einsatz: https://youtu.be/UlGqFrnS9M0

Aktuell größter Kautschuk Gewinner Thailand: https://youtu.be/JwN2GJUpWgM

Synthetischer Kautschuk: https://youtu.be/uQ2IUkhQOY0

Details zur Kautschuk-Gewinnung nach Buch von Franz Clouth

Asiatische Kautschukplantage (angeblich Indonesien) als Belieferer Fa. Clouth (siehe Bilder)

Als vor über 100 Jahren Firmengründer Franz Clouth eine der ersten Gummiwarenfabriken in Deutschland gründete, mußte der dafür notwendige Rohstoff Kautschuk ausschließlich aus Südamerika eingeführt werden, denn nur dort wuchsen Kautschuk-Bäume, aus deren dickflüssigem Saft Naturkautschuk gewonnen wird. Schon Kolumbus sah in Südamerika Eingeborene mit springenden Kugeln spielen, die aus gehärtetem Pflanzensaft hergestellt wurden. Davon fasziniert, brachten die Spanier Kautschuk nach Europa. Erst wesentlich später entdeckten Engländer auch andere Nutzungsmöglichkeiten für diesen Naturstoff. Man bemerkte, daß man damit durch Reiben Bleistiftstriche von Papier entfernen kann, was dem Material den englischen Namen ‘rubber’ (dt.: reiben) einbrachte. Charles Macintosh meldete 1823 das erste Patent auf ein Produkt an, bei dem Kautschuk verwendet wurde. Er brachte zwischen zwei Schichten aus Textilfasern eine dünne Kautschukschicht und wurde so zum Erfinder des Regenmantels (in England heute noch ‘mack’ genannt). Kautschuk hatte die unangenehme Eigenschaft, bei höheren Temperaturen weich und klebrig, in der Kälte aber lederartig und hart zu sein. Der Amerikaner Charles Goodyear fand 1839 heraus, wie man dem Kautschuk diese Eigenschaften nehmen kann. Versehentlich geriet ihm ein Gemisch aus Kautschuk und Schwefel auf eine heiße Herdplatte. Er kratzte es sofort ab und stellte zu seiner Verblüffung fest, daß die Mischung, obwohl noch warm, sich trocken und nicht weich und klebrig anfühlte. Das Material blieb auch in der Kälte elastisch. Diese Entdeckung markierte die Geburtsstunde der Gummiindustrie, die mit zunehmender Industrialisierung einen rapiden Aufstieg erfuhr. Das Verfahren, bei dem man dem Kautschuk Schwefel beimischt, bezeichnet man heute als Vulkanisieren (nach dem röm. Feuergott Vulcan, wie Manche ebenfalls meinen). Mit geschmuggelten Pflanzensamen wurden Ende des letzten Jahrhunderts

in Indonesien und Teilen Asiens große Kautschuk-Plantagen durch europäische Kolonialmächte angelegt. Doch schon zu Beginn dieses Jahrhunderts (1909) wurden die ersten synthetischen Kautschuke hergestellt, die dem Naturrohstoff viel an Bedeutung nahmen.

Teil des Geländes wurde seit 2007 bis 2015 nicht mehr für die Produktion genutzt sondern zu Gewerbezwecken vermietet, 2015 wurde das gesamte Firmengebiet geräumt für ein neues Wohnungsbauprojekt.

Kautschukplantage in Indonesien, vermutlich Clouth-eigen, aber bisher nicht belegt!

Rubber plantation in Indonesia, presumably Clouth-own, but so far not proven!

   

                                           

Naturkautschuk oder Kautschuk (indian. cao ‚Baum‘ und ochu ‚Träne‘; zusammen ‚Träne des Baumes‘) besteht hauptsächlich aus dem Polymer cis-1,4-Polyisopren. Er dient hauptsächlich der Herstellung von Gummi (Elastomere) mittels Vulkanisation.

Naturkautschuk wird meist in Südostasien aus Latex gewonnen, dem Milchsaft des ursprünglich aus Brasilien stammenden Kautschukbaums (Hevea brasiliensis). 60 % des weltweiten Kautschuk-Bedarfs werden heute jedoch durch petrochemisch hergestellten Synthesekautschuk gedeckt.

Kautschukplantagen/Kautschukbäume; ein Baum produziert pro Schnitt durchschnittlich 20-30 mg, wobei es natürlich auf die jeweilige Baumhöhe und Stammstarke ankommt. Nach Erfahrungen geben die Bäume nachts mehr Milch ab als am Tag.

                                       

Kautschukbaum-Plantagen (Wikipedia)

Nachdem Kautschuk in Form von Gummi zu einem wichtigen Werkstoff geworden war, gab es Versuche, Kautschukbäume in Plantagen zu züchten. In Südamerika gelang dies nicht, da der Pilz Microcyclus ulei diese Produktionsweise verhinderte. Die Engländer konnten in ihren Kolonien in Asien aber Plantagen aufbauen (Microcyclus ulei konnte sich bisher nicht in Asien etablieren,[3] dafür aber andere Pilzarten, die mit Fungiziden bekämpft werden können.[4])

Bereits 1876 hatte der Engländer Henry Wickham rund 70.000 Kautschuksamen aus Brasilien in das britische Ceylon (heute Sri Lanka) geschmuggelt, aber erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts kamen größere Mengen Kautschuk aus Asien auf den Markt.[1] Ein weiteres wichtiges Produktionsgebiet war das tropische Afrika. Besonders im Kongo-Freistaat unter der Herrschaft des belgischen Königs Leopold II. wurde die einheimische Bevölkerung mit brutalen Methoden zum Kautschuksammeln gezwungen („Kongogräuel“). Auch in den französischen Kolonialgebieten wie Gabun und der Zentralafrikanischen Republik wurden die Einwohner auf diese Weise ausgebeutet.

Durch die zusätzlichen Plantagen außerhalb Brasiliens konnte der Kautschukbedarf besser gedeckt werden, so dass der Preis fiel und der Kautschukboom in Amazonien zu einem Ende kam. Zwar führte der große Bedarf während des Ersten Weltkrieges noch einmal zu einem Aufschwung, doch dieser war nicht von Dauer.[1] Neben den Brasilianern litten auch die Briten unter dem niedrigeren Preis, weshalb sie 1922 den Stevenson-Plan erdachten, ein Kautschuk-Kartell, das vornehmlich zu Lasten des größten Verbrauchers, der USA, ging. Zu dieser Zeit entstand der Plan des Besitzers der Ford-Werke, Henry Ford, Kautschuk in Brasilien selbst anzubauen. Im heutigen Fordlândia in der Gemeinde Aveiro beschäftigte Ford in den zwanziger Jahren bis zu 5000 Arbeiter, aber wegen verschiedener Schwierigkeiten, beispielsweise starkem Befall durch den in Brasilien vorkommenden Pilz Microcyclus ulei, misslang das Projekt.[5] 1934 gab es mit dem International Rubber Regulation Agreement einen weiteren Versuch, den Kautschukpreis zu stabilisieren.

 

                             

Synthetische Kautschuk-Alternativen in Deutschland

Als Synthesekautschuk (indian. cao = Baum und ochu = Träne) bezeichnet man elastische Polymere, aus denen Gummi hergestellt und die auf der Basis petrochemischer Rohstoffe hergestellt werden. Den wichtigsten Synthesekautschuk stellt dabei Styrol-Butadien-Kautschuk dar.

Neben Synthesekautschuk existieren Naturkautschuktypen, vor allem auf der Basis des Milchsafts (Latex) des Kautschukbaumes (Hevea brasiliensis) (Wikipedia).

Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs verlor das Deutsche Reich den Zugang zu seinen Kautschuk-Quellen, wodurch die Suche nach Alternativen gefördert wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde von Fritz Hofmann aus Dimethyl-Butadien sogenanntes Methyl-Kautschuk (Synthetischer Kautschuk), ein Gummiersatz, hergestellt. Auch während des Zweiten Weltkriegs wurde Kautschuk knapp, diesmal jedoch nicht nur für die europäischen Achsenmächte, sondern auch für die Alliierten, da die asiatischen Plantagen durch Japan erobert worden waren. Im Deutschen Reich produzierte der Chemiekonzern I.G. Farben ab 1935 in den Buna-Werken in Schkopau Styrol-Butadien-Kautschuk unter dem Namen Buna. Als Rohstoff diente beispielsweise in Schkopau Braunkohle, der notwendige Wasserstoff stammte aus dem benachbarten Leunawerk.

Etwa um 1890 hatte Clouth auch als einer der ersten Gummifabrikanten ein eigenes Labor gegründet. Im Rahmen der Fertigung von verschiedenen Gummiprodukten war ihm wohl mehr oder weniger schnell bewusst geworden, dass im Rahmen der schnellen Entwicklung des täglichen Lebens die Wissenschaft über Kautschuk erweitert werden musste um weitere Produkte technisch möglich zu machen und auch Sonderwünsche seiner Kunden technisch durch Forschung möglich zu machen. Außerdem diente das Labor der Qualitätssicherung. Zudem ergaben sich im Rahmen der Kabelproduktion insbesondere für die Überseewege erhebliche Haftungsrisiken, die durch weitere Forschung minimiert oder gar ausgeschlossen werden konnten. Auch deshalb sah er sich wohl darüber hinaus veranlasst, über Kautschuk ein Fachbuch zu verfassen und sich so als Experte des Mediums weltweit bekanntzumachen.

        Damaliges Standardwerk über die Gummi-Industrie

      

                             

Um 1860 konnte Charles Hanson Greville Williams aus Naturkautschuk Isopren destillieren und die Summenformel C5H8 bestimmen. Damit ermöglichte er Gustave Bouchardat 1879, synthetischen Kautschuk in einem mehrere Monate dauernden Prozess erstmals herzustellen, indem er aus Kautschuk gewonnenes Isopren mit Salzsäure zusammen erhitzte und eine gummiartige Substanz erhielt. Um 1900 stellte Iwan Kondakow aus Dimethylbutadien den ersten vollsynthetischen Kautschuk her. Das erste Patent zur Herstellung von synthetischem Kautschuk wurde 1909 an Fritz Hofmann erteilt.

Von diesem Synthesekautschuk wurden bei Bayer in Leverkusen von 1915 bis 1918 2.500 Tonnen hergestellt. Es kam damals auch frühzeitig bereits zu einem engen Gedankenaustausch und sogar Zusammenarbeit zwischen Karl Duisberg (Bayer) und Franz Clouth der,   wie später die  Kautschukimport-Restriktionen im Ersten Weltkrieg dann auch Probleme für Max Clouth als späterem Firmenführer mit sich brachten, Gefahren für seine Produktion  im Synthesekautschuk  als Konkurrenzprodukt sah. Eine Zeit lang fertigte Clouth wohl in diesem Zusammenhang auch Autoreifen unter Verwendung von Synthesekautschuk.

       

                                                                 

 

 

 

Hartgummi

Durch vulkanisieren des Naturkautschuks mit großen Schwefelanteilen (meist 30-40 Teile, mitunter aber auch mehr Schwefel  auf 100 Teile Kautschuk) erhielt Thomas Hancock im Jahr 1841 einen Hartgummi, der wegen seines dem Ebenholz ähnlichen Verhaltens auch "EBONIT" genannt wird.

Das EBONIT fand zunächst Anwendungen für Mundstücke von Pfeifen, für Medaillons, Bilderrahmen, aber auch für sogenannten Trauerschmuck (wegen der schwarzen Farbe). Um 1930 wurde Hartgummi jedoch immer mehr durch Kunststoffe wie BAKELIT ersetzt, zumal EBONIT eine geringere Wärmebeständigkeit besitzt, die Herstellung wegen der langen Vulkanisation teuer ist und die Farbauswahl eingeschränkt bleibt (schwarz, braun, rot). Bedeutung behielt EBONIT letztlich nur noch für säurebeständige Tank-und Rohrauskleidung

Telefon mit EBONIT-Gehäuse

 

From natural product to industrial product

When company founder Franz Clouth founded one of the first rubber manufactures in Germany over a hundred years ago, the raw material rubber required for this purpose had to be imported exclusively from South America, because only there grew rubber trees from whose thickly liquid natural rubber was extracted.

Already Columbus saw in South America natives play with jumping balls, which were made from hardened plant juice. This fascinated the Spaniards brought rubber to Europe. It was not until much later that the British discovered other possibilities for the use of this natural substance. It was noticed that rubbing can be used to remove pencil marks from paper, which gave the material the English name 'rubber' (rubbing). In 1823, Charles Macintosh reported the first patent for a product using rubber. He applied a thin layer of rubber between two layers of textile fibers and thus became the inventor of the raincoat (still called 'mack' in England).

Rubber had the unpleasant property of being soft and sticky at high temperatures, but being leathery and hard in the cold. The American Charles Goodyear found out in 1839 how to take these properties to the rubber. Inadvertently, a mixture of rubber and sulfur fell on a hot plate. He scraped it off immediately, realizing to his astonishment that the mixture, though still warm, felt dry and not soft and sticky. The material also remained elastic in the cold.

 This discovery marked the birthdays of the rubber industry, which experienced a rapid ascent with increasing industrialization. The process of adding sulfur to the rubber is known as vulcanization (according to the Roman fire-god Vulcan). With the end of the 19th century plant seeds were smuggled to Europe.

In Indonesia and parts of Asia large rubber plantations by European colonial powers were established. However, as early as the beginning of this century (1909), the first synthetic rubbers were produced as an invention from Bayer Leverkusen/Germany, which were in competition of great importance to the natural raw material.

Part of the Clouth site has not been used for production since 2007 until 2015, but rented for commercial purposes. In 2015, the entire company area was cleared for a new housing construction project.

Rubber is and will remain one of the most diverse uses for everyday human life


Originally in Brazil with world monopolization at home, 70,000 seeds were smuggled out of Brazil by the Englishman Henry Wickam living in the Amazon in 1876, 2000 germinated in English greenhouses and arrive as young plants to East Asia, in particular Indonesia, from where the pictures originate. While in Brazil and the Amazon region gum trees were singled out in the forest and therefore had to be time consumed, Far East quickly developed a plantation system, with which increased sales potential for world demand could be procured. The Brazilian sales monopoly was thus broken. Who wants to see the Amazon in Peru, flies to Iquitos. The rubber had also made Iquitos rich in the eighties of the nineteenth century. "Rubber Barons" like "Fitzcarraldo", embodied by Klaus Kinski in the film by Roman Herzog, built pompous villas on the promenade. The art nouveau facades are still partially restored. After 30 years, however, the rubber boom was still at its end.
The development of the vehicle industry also heated the world's demand for rubber rapidly. This resulted in the rapid development of rubber processing companies, including Clouth in Cologne Nippes.

The story about Henry Wickham is incidentally reproduced in the film "Rubber" https://youtu.be/_JYXnJB_wgE

 

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Stand: 23.04.18