In Memoriam: Franz Clouth (1838 - 1910) und Nachfolger Max Clouth
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Kautschuk Gewinnung für Clouth in Ost-Asien

 

Franz Clouth 1862

Das Gummi

Von allen wichtigen Industriepflanzen, die uns durch die großen geographischen Entdeckungen des 15. und 16. Jahrhunderts bekannt geworden sind, ist der Gummibaum derjenige, dessen außerordentliche Bedeutung man zu letztlich hinreichend gewürdigt hat. Denn wenn auch Columbus schon die Eigentümlichkeiten einzelner Kautschuk liefernder Pflanzen kannte und sie erwähnte, so bedurfte es doch eines Zeitraums von mehr als 400 Jahren, ehe man daran ging, dieses wertvolle Material auszunutzen und der Industrie zuzuführen. Seitdem nahm allerdings der Handel mit Rohkautschuk und die sich stets vervollkommnende Verarbeitung dieses Materials in  Staunen erregender Beschleunigung zu. Der Einsatz von Kautschuk und Rohkautschuk ist mittlerweile auch in der heutigen Zeit fastunübersehbarund auf keinen Lebensbereich mehr beschränkt.

Dennoch bereitete die Nutzbarmachung des elastischen Gummis seinerzeit noch zahlreiche Schwierigkeiten.die Masse war nicht leicht zu bearbeiten, sie erforderte besondere Einrichtungen und die noch nicht vollständig aufgeklärten Auflösungsmethodendes Materials machten es damals noch schwierig, den einzelnen Kautschukgegenständen bestimmte Formen zu geben. Diese Schwierigkeiten wurden 1836 überwunden, als man im Anschluss an die Untersuchungen von Thomas Hancock herausfand, dass das in Streifen geschnittene oder ausgewalzte, einer energischen durch Erarbeitung unterzogene Kautschuk sich unter dem Einfluss mäßiger Hitze in eine zähe Masse verwandeln ließ, welches seine Elastizität vorübergehend aufgehoben und ihm in diesem Zustand jede beliebige Form gegeben werden konnte.wichtig war aber vor allen Dingen eine weitere Entwicklung: das natürliche Kautschuk hat außer seiner Undurchdringlichkeit und seiner großen Dehnbarkeit noch eine weitere Eigenschaft. In gewöhnlicher Temperatur ist es außerordentlich haftend, adhäsiv und dies besonders gegen sich selbst. Während sich diese Eigenschaft in höherer Temperatur noch wesentlich steigern lässt, sodass es klebrig, pechartig wird und dabei gleichzeitig einen sehr unangenehmen Geruch verbreitet, verliert sich die bezeichnete Eigenschaft in der Kälte völlig. Das Gummi wird spröde und bricht beim Ziehen. Welche höchst nachteiligen Wirkungen dieser Eigenschaften hervorbrachten, liegt auf der Hand. Man denke nur an die mit Kautschuk wasserdicht gemachten Kleider und die aus rohem Kautschuk verfertigten Schuhe, die damals hergestellt wurden.

im Jahre 1832 bemerkte der deutsche Chemiker Lüdersdorf zuerst, dass Schwefel dem in Terpentin aufgelösten Kautschuk seine klebrige nimmt. Zur selben Zeit wandte der Amerikaner Hayward zur Besteuerung der Kautschukblätter Schwefelblüte an, wodurch die adhäsive Kraft des Gourmets geschwächt wird. Doch verfolgte weder der eine noch der andere dieses Verfahren weiter. Beide blieben praktisch auf halbem Wege stehen. Es war der Amerikaner Goodyear, der im Jahre 1839 endgültig die Frage eines in jeder Hinsicht brauchbaren Kautschuks abschließen und auch ein entsprechendes Material herstellen konnte.

Die Entdeckung Goodyears bestand darin, dass er das Kautschuk zuerst der Einwirkung des Schwefels und dann einer ziemlich hohen Temperatur unterwarf. Man nennt dieses Verfahren "Vulkanisation" und das so behandelte Kautschuk „vulkanisches Kautschuk“. Vulkanisches Kautschuk behält seine Dehnbarkeit sowohl bei hoher Temperatur (bis zu 120 °C) als auch bei Niederrad (bis zu 30 °C). Außerdem setzt es chemischen Einwirkungen einen größeren Widerstand entgegen.

Die Erfindung der Vulkanisation ermöglichte der Kautschukindustrie plötzlich eine unbegrenzte Entfaltung. In den folgenden 20 Jahren brachte fast jeder Tag auf diesem technischen Gebiet neue Entdeckungen und Vervollkommnungen. Goodyear ließ sich sein Verfahren der Vulkanisierung, erfolgt auf mechanischem Wege, patentieren. Sein Mitbewerber, der Engländer Hancock, nahm 1844 ein Patent auf die Vulkanisation im Schwefelbad. Der Chemiker Parkes, der schon 1843 ein besseres Verfahren zur Auflösung des Kautschuks gefunden hatte, indem er dazu ein neues Mittel, den Schwefelkohlenstoff anwandte, ließ sich seine Methode der sogenannten „kalten Vulkanisation" oder der  Vulkanisation mittels Schwefelchlorid patentieren. Demselben Gelehrten verdankt man auch die Erfindung des Entschwefelns der vulkanisierten Kautschukabfälle. Augustin G. Day nahm 1858 ein Patent auf eine vervollkommnete Vulkanisation. Girard schlug alkalischen Schwefel zur Vulkanisierung dünner Gegenstände vor.

Die letzte große Erfindung war die des Hartgummis durch Goodyear. Dieser erlangte durch eine noch stärkere Behandlung des Gummi mit Schwefel eine hornige Masse, die dem Fischbein oder dem Elfenbein in seiner Eigenschaft nahekommt. Auch ist das Patent zu erwähnen, welches Hancock 1846 auf die Herstellung von Kautschukartikeln in Formen genommen hat. Eine Erfindung, die nächst derjenigen der Vulkanisation der Ausgangspunkt der gesamten heutigen Fabrikation von Kautschuk waren geworden ist. Auch hier war eine schlagartige Fortschrittsentwicklung zu verzeichnen. Durch die erhebliche Nachfrage wurde auch das Plantagensystem immer ausgefeilter. Nach dem Diebstahl von Kautschuksamen aus Brasilien entwickelte sich auch in Ostasien ein massives Plantagensystem für die Gewinnung von Kautschuk

Plantage und Verarbeitung für Versand

Gewinnung des Rohgummi

Plantagensystem in Ostasien

 

Man erhält den gewünschten Milchsaft, indem man in die Rinde der Gummibäume Einschnitte vornimmt. Dieser Vorgang scheint äußerst einfach, erfordert aber dennoch gewisse Kunstgriffe, von denen nicht nur das augenblickliche Ergebnis, sondern hauptsächlich die Erhaltung und der künftige Ertrag der Bäume einer Plantage abhängen wird. Eine Baumvernichtung durch Fällung widerspricht direkt dem Grundsatz, den ein vernünftiger Wirtschafter als Grundsatz nie aus den Augen verlieren sollte: "Man soll zwar danach trachten, eine möglichst gute und ergiebige Ernte zu erzielen, soll aber dabei die zukünftigen Arbeiten und Ernten nicht außer Acht lassen". Dazu gibt es zwei Methoden zur Gewinnung des Milchsaftes:

1. Das Fällen der Bäume

2. Die Milchsaftgewinnung per Einschnitten oder Stichen in die Baumborke.

Das Fällen ist die Methode, die am schnellsten zum Ernte-Ziel geführt, doch ist sie unrationell und barbarisch  gegenüber der Natur. Für den Augenblick erzielt man ein reiches und erträgliches Ergebnis, reicher als die rationellere Anzahl durch von Einschnitten. Man erzielt dieses Schnell-Ergebnis aber nur ein einziges Mal, indem man den Baum komplett vernichtet. Das ist schlichter unwirtschaftlicher Raubbau. Diese Methode, die zunächst damals in Afrika und Asien, besonders auch auf dem indischen Archipel, wo man  damals das Borneo-Kautschuk zunächst nur durch Baumfällungen gewonnen hatte, angewandt wurde, war eine natürlich wie wirtschaftlich verwerfliche Ernte-Methode.

 

Das komplette Fällen der Bäume war aber trotzdem an einigen Pflanzen im Rahmen geplanter Bewirtschaftung erforderlich. Die Gommeros von Peru, Gummikaufleute,  blieben sogar bei der Spezies Hancornia speciosa nur bei der Fällmethode. Nach ihren Berichten wurde und wird die Stelle, wo sonst ein Einschnitt gemacht werden würde, von Insekten dermaßen angegriffen, dass die Pflanze im Rahmen der Behandlung sonst völlig abstirbt. Wenn man dagegen den Stamm über dem Boden abschlug, schlug der Stumpf sehr schnell wieder Triebe aus, neue Zweige erhoben sich buschartig aus den Stümpfen und nach einigen Jahren hat man anstatt des einen gefällten Baumes wieder eine ganze und neue Baumgruppe erhalten.

 

Im Rahmen des Gummianbaus kam es auch oft zur Lichtung der Urwälder. Solange diese Ausrottung mit Maß betrieben wurde, erschien dies damals wirtschaftlich gerechtfertigt. Wo eine ohnehin solche Überfülle von Vegetation in den Anbaugebieten herrschte, wie beispielsweise in den Wäldern von Mittel-Afrika, wo der Sammler weder vorwärts kam, noch sich bewegen konnte, gereichte eine vernünftige Durchforstung zum Nutzen sowohl des Urwaldes als auch des wirtschaftlichen Gummianbaus.

 

Von und an der Gummiproduktion gewannen sowohl die Mitarbeiter in den Ursprungsländern als auch diese in den Produktionsländern des Gummiproduktes Arbeitsplätze und einmonatliches Einkommen. Durch den rapiden Anstieg von Kautschukartikel konnte der Unternehmer auch daran denken, eine Firma zu gründen und diese im Zuge der steigenden Umsätze weiter auszubauen, wovon ebenfalls nicht nur der Unternehmer, vielmehr auch die vorbezeichneten Mitarbeiter im In- und Ausland Vorteile zogen.

 

Technischer Betrieb Clouth und Mitarbeiter Ost-Asien

 

 

Gummierungen für schnell wachsende Elektrotechnikbereiche

 

 

Auswaschen oder Waschen

Dieses war und ist der wesentliche Vorgang um das Gummi nach Zapfung von Fremdkörpern zu reinigen, eigentlich der wesentlichste Vorgang der gesamten Gummiherstellung.

Die Prozedur besteht darin, dass das erweichte und zerschnittene Kautschuk in sehr starke Maschinen, sog. Waschwalzwerkzeuge, gebracht wird, die die in der Masse eingeschlossenen Fremdkörper entfernen können. Heutige Maschinen sind natürlich wesentlich effektiver, trotzdem kam man damals auch mit einfachen Maschinen klar. Durchgesetzt hat sich die englische Methode, die die Gebräuchlichste wurde. Die dazu gebrauchte Maschine besteht aus zwei massiven, gusseisernen Zylindern, die horizontal nebeneinander liegen und sich mit ungleicher Schnelligkeit nach innen umdrehen. Die Oberfläche der Zylinder ist entweder kanneliert d. h. mit Rinnen versehen, oder sie ist glatt. Die Stellung der beiden Walzen zueinander bleibt immer dieselbe. Die Kannelierung der Walzen erleichtert die Reinigung, indem die Rippen in das Gummi eindringen und die Fremdkörper zermalmen. Beide Walzen ruhen, wie die links liegende Abbildung zeigt, in einem starken eisernen Gestell. Die beiden Lager des hinteren Zylinders stützen sich seitlich gegen das Gestell, die beiden Lager des Vorderen gegen zwei Schrauben.   Die Drehung wird den Walzen in der Regel durch Zahnräder von einer unter dem Fußboden liegenden Hauptachse und zwar für jede der beiden Walzen für sich besonders übermittelt. Es gibt auch Walzwerke, bei denen sich die Rotation direkt von einem Zylinder auf den anderen überträgt. Immer aber drehen sich die Walzen nach innen. Vermittelst der Schrauben an der Vorderseite des Walzenstuhles können die beiden Walzen näher zusammengerückt oder weiter voneinander entfernt werden. Unter den Walzen befindet sich ein Behälter aus Blech, der mit einer durchlochten Platte bedeckt ist. Über den Walzen  und zwar genau über ihrer Berührungslinie und etwa einen halben bis dreiviertel Meter höher als diese, liegt ein nach unten in kleinen Abständen gelochtes Rohr, durch welches während der Arbeit fortwährend kaltes Wasser ausfließt, dass durch eine unter dem genannten Behälter angebrachte Röhre abläuft. Das zu waschende Kautschuk wird mit der Hand in sehr kleinen Quantitäten, je nach der Stärke der Maschine, zwischen die in Bewegung befindlichen Walzen gebracht und gleichzeitig der Wasserhahn geöffnet. Das Gummi wird von der Maschine ergriffen, zerquetscht, zerrissen und auseinandergezogen. Das Wasser dringt in alle Zwischenräume, spült die Rinden, Fasern und erdigen Bestandteile weg und entfernt ebenso die zerquetschen anderen Fremdkörper. Nach mehrmals wiederholtem Durchlaufen durch die Walzen ist das dann erhaltene Produkt ein löschpapierartiges, langes Blatt, dessen Oberfläche runzelig ist und eine Unmenge kleiner Erhebungen zeigt, die durch kleine Höhlungen voneinander getrennt sind und dem Kautschuk ein für diesen Zustand charakteristisches Aussehen geben.

Rubber Sheets /Kautschuk Lappen (Latex)

Nachdem die gewaschenen Blätter vollständig trocken geworden sind, haben sie zum Zwecke der weiteren Verarbeitung abermals ein Walzwerk zu passieren, dieses Mal jedoch ohne Zufluss von Wasser und durch Walzen, die inwendig hohl und durch Dampf erwärmt sind. Je nach den beabsichtigten Zwecke funktionieren diese Walzwerke entweder ausschließlich als Knetmaschinen oder Knet- und Mischmaschinen zugleich. In beiden Fällen werden jedoch dieselben und gleich konstruierten Apparate verwendet. Die beigegebene Zeichnung gibt eine Darstellung der in der Rheinischen Gummiwaren-Fabrik Franz Clouth in Cöln Nippes gebräuchlichen Mischwalzwerke, dies von vorne, von der Seite und von oben gesehen. War bis dahin die Behandlung des rohen Kautschuk für alle Zwecke der späteren Weiterverarbeitung die gleiche, so tritt in diesem Stadium eine auseinandergehende ein, je nachdem reine, ungemischte Masse (Blöcke), die zur Darstellung des sogenannten Patent-Gummis (Fine cut sheets)bestimmt ist, oder gemischte Masse hergestellt werden soll, die zu bestimmten Zwecken notwendige Beimischungen erhalten muss. In Ersterem Falle dient das Walzwerk, wie gesagt, ausschließlich als Knet-, in letzterem Falle als Knet- und Mischwalzwerk. Zur Herstellung geschnittener Platten (fine cut sheets), die als Halbfabrikat einen sehr bedeutenden Handelsartikel bilden, sollte nur das allerbeste Paragummi verwendet werden.

Um die Blöcke zu schneiden, werden sie auf einem horizontal beweglichen Schlitten befestigt und unter fortwährenden Zufluss von kaltem Wasser gegen eine sehr scharfe Messerklinge geschoben. Diese bewegt sich in der Minute 800-1000 mal hin und her und schneidet Blätter in der Dicke von ungefähr 0,20 bis stark 4 mm.

Kalander-Walzwerk

 

außer diesen offenen Walzwerken sind auch solche konstruiert worden, bei welchen die beiden Zylinder sich in einem umschließenden Behälter befinden. Der Zweck dieser Konstruktion ging dahin, das herunterfallen von Worten zu verhindern und die Beaufsichtigung und Handleistung eines Arbeiters zu ersparen. Theoretisch ist diese Konstruktion zweifellos richtig. In der Praxis aber hat sie sich wenigstens für Kautschuk nicht bewährt, wohl aber findet sie bei der Verarbeitung von Gutta-Percha Verwendung

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Rohgummi

Das Rohgummi (Kautschuk) wie es auf die internationalen Märkte kommt, ist der eingedickte oder getrocknete Saft (Latex) einiger bestimmter Pflanzenarten. Der frisch aus der Pflanze Milchsaft ist eine Flüssigkeit, welche dem bloßen Auge nach weiß erscheint, in Wirklichkeit aber farblos ist oder höchstens einen leichten Stich ins bernsteinfarbige hat. Er enthält eine Menge kugelförmiger fester kleiner Teile, deren Durchmesser im Durchschnitt 3,5 Mikro-Millimeter beträgt. Diese kleinen Kügelchen sind das eigentliche Kautschuk. Selbst farblos, geben sie durch ihre Verteilung, obgleich  jedes Einzelne seine Eigentümlichkeit behält, der ganzen Flüssigkeit das milchweise Aussehen, dass diese selbst nicht hat. Der frische Latex ist geruchslos. An der Luft nimmt er jedoch durch die Einwirkung des Oxidgehens einen leichten Methylamingeruch an, der sich in allen Rohgummisorten, die zum Zwecke der Sterilisation nicht geräuchert werden, wiederfindet.

 

In jedem Falle ist das Anzapfen durch Einschnitte oder durch Stiche in die Baumborke eine weitaus rationellere Methode der Gewinnung der Kautschukmilch (Latex).Es sieht einfach aus, aber auch hier muss mit Vorsicht verfahren werden. Die Bäume sollen keine bleibenden Schäden erfahren, damit die Qualität des aus dem Latex gewonnenen Gummi nicht beeinträchtigt wird.

Es ist allgemein anerkannt, dass Brasilien, insbesondere das Gebiet des Amazonenstroms und seiner Nebenflüsse abgesehen von der vorzüglichen Latex-Qualität an sich, das reinste Gummi schon damals hervorbrachte und auch aktuell hervorbringt. Gerade in dieser Gegend wurde auch die Methode des Anzapfen zuerst angewandt. die dortige Gewinnungsart bietet so viele Vorteile, dass man überall dort, wo es mit den Verhältnissen des Landes und der Art der Pflanzen vereinbar ist, nach dem Beispiel Brasiliens verfahren sollte.

Die einfachste Art der Anschaffung ist die früher in Brasilien fast allgemein angewandte und mit dem Namen "Arrocho" bezeichnete Methode. Sie bestand darin, dass man die Kautschukpflanze Havea in schräger Richtung mit einem Seil umschlang und dies so, dass der Seil-Knoten sich an der höchsten Stelle befand. Oberhalb dieser Einschnürung machte man eine Menge Einschnitte. Der herausquellende Saft lief zunächst senkrecht am Stamm herunter, folgte dann der Rinne, die das Seil um den Baum bildete, bis er an der tiefsten Stelle des Seiles überlief und in das bereitstehende Gefäß rann. Mitunter waren die Einschnitte, die mit kurzen breiten Messern oder Säbeln gemacht wurden, häufig so tief, dass der Stamm davon tödlich verletzt wurde. In manchen Fällen waren auch die Einschnitte nicht tief genug, wodurch nur wenig Latex floss, dann wieder waren sie so tief, dass sich der Milchsaft mit anderen Säften mischte, die die Reinheit und besonders die Haltbarkeit des Gummis beeinträchtigen konnten. Man hat dieses Verfahren später wegen dieser Umstände aufgegeben.

die wiederholten Anzapfungen greifen, wenn sie sorgfältig gemacht werden, grundsätzlich die Bäume nicht an. Ein Baum von 1,25 m bis 2,50 m Umfang am Grunde verträgt während der Erntezeit alle 2-3 Tage seine 20-30 Einschnitte.eine ganze Erntezeit besteht pro Jahr und pro Baum aus 20 Anzapfungen. Ginge man darüber hinaus, würde man den Baum auf Kosten der nächsten Ernten schädigen. Die Ernte kann zu jeder Jahreszeit stattfinden, meistens wählt man allerdings dazu die Zeit vom Ende des August bis zum 1. Januar, da die Ernte außerhalb dieser Zeit weniger ergiebig ist. Gewöhnlich beginnt man mit den Arbeiten bei Tagesanbruch, weil die vom Nachtwind aufrichten Bäume als dann den meisten Saft abgeben.die Einschnitte wurden früher noch so hoch oben, wie man mit der Hand reichen kann, dann nach unten bis unmittelbar über den Boden gemacht. Unter jedem Einschnitt heftete der Arbeiter mittels Tonerde einen Becher, um die Milch darin aufzufangen. Jeder Einschnitt lässt während einer Dauer von 1-3 Stunden den Latex tropfenweise ab. Diese Quantität ist Schwankungen ausgesetzt, je nachdem der Baum in seiner Feuerkraft steht oder schon im Absterben begriffen ist. Auch fällt die Ernte nicht jedes Jahr gleich aus.

Eine Plantage (im brasilianischen Estrada genannt) von 150 Bäumen kann bei der jedesmaligen Anzapfung 52 l Milchsaft oder 36 kg Rohgummi liefern. Rechnet man nun jährlich 20 Anzapfungen, so bedeutet also jede Ernte einen Ertrag von ungefähr 720 kg Rohgummi.

 

Vulkanisationsverfahren

Diese Kessel sind wie gewöhnliche Dampfkessel aus starkem Eisenblechen zusammengenietet

Die wichtigste Methode der Vulkanisation und die weitaus am meisten zur Anwendung kommende ist die von Goodyear erfundene. Sie besteht im wesentlichen in einer in kalten Zustande vorzunehmenden mechanischen Mischung eines bestimmten Quantums Schwefel mit einem bestimmten Quantum Kautschuk, die dann unter einem bestimmten Druck zu einem bestimmten Grade von Wärme ausgesetzt wird. Dieses Verfahren ist das rationellste, weil es mit bestimmten Faktoren arbeitet und bei sorgfältiger Ausführung die Einflüsse des Zufalls ausschließt. Das gewaschene und getrocknete Rohgummi erhält in Misch-Walzwerken einen Zusatz von normal 7-10 % Schwefelblüte. Eine Vorbedingung des günstigen Verlaufes des Prozesses ist ein höchst sorgfältiges und gleichmäßiges Mischen. Der Kessel hat einen Druck von 3-4 Atmosphären. Neben diesen Kesseln kommen, und zwar wohl in gleichem Maßstab, auch Pressen zur Anwendung, deren hohle Platten durch eingeführten Dampf erhitzt werden. 2-3 Stunden genügen, um nach diesen Verfahren eine vollkommene Vulkanisation zu erzielen.

 

Die vulkanisiert Presse in ihrer einfachsten Form zeigt eine Konstruktion, entsprechend derjenigen der gewöhnlichen Briefkopierpressen. Die untere Platte ist auf einem Tisch oder Sockel befestigt. Die obere Platte erhält eine Führung durch seitlich angebrachte Säulen und kann durch eine Spindel, die mit einem Schraubengange einen die Führungssäulen oben verbindenden Steg durchbricht, herauf und herunter bewegt werden. Die zu vulkanisierenden Gegenstände werden in geschlossenen Formen in die Presse gebracht und diese dann kräftig angezogen. Die Form dieser Praxen ist entweder viereckig oder rund. Um ein gleichmäßiges Heben und Senken der oberen Platte zu bewirken, sind die Schraubengänge solidarisch miteinander verbunden.

 

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Stand: 23.04.18